sgblageKSeite 6) insbesonders den Schulbehörden. Auf das letzte Capitel (Seite 115-134.)
werden wir ausführlicher zurückkommen. Herr Wilde zeigt sich als ein selbständig den-
kender Köpf, welcher die Mängel des Vulksschulgesetzes und des Gewerheunterrichtes
genau kennt. Es kommen ähnliche Gedanken zu klarem Ausdruck, welche Director R. v.
Eitelberger in seinen Abhandlungen über die lVerbindung einer gewerblichen Arbeits-
schule mit der Volks- und Fachschule- ("Mittheilungen des Oesterr. Museums") aus-
gesprochen hat. Es ist in hohem Grade erfreulich, dass Männer, welche in Mitte des Ge-
werbeschullebens wirken, ihre Voten in dieser das Gewerbeleben tief berührenden Frage
offen aussprechen.
Llewellynn J ewitt: The ceramic art of Great Britain. 2 Vol. London,
1878. 8.
Eine möglichst ausführliche Geschichte und Darstellung der gesammten keramischen
Kunst in England, einschliesslich lrland und Schottland. Der Verfasser hat das Material
für seinen Stoff lange Jahre gesammelt und schon vor mehr denn zwanzig Jahren eine
Reihe von Artikeln im nArt Journal- über den gleichen Gegenstand begonnen. Seitdem
hat die englische Keramik eine neue Periode ihrer Geschichte erlebt, welche vom Ver-
fasser in seine Darstellung hineingezogen ist. Das Werk beginnt mit den Ueberresten der
celtischen Poterie, den Grabumen oder verwandten Gegenständen die auf britischem Boden
gefunden worden. Es folgt dann die Darstellung der römisch-britischen Poterien, der
angelsächsischen, normannischen u. s. w., der Poterien des Mittelalters und der nachfol-
genden Zeiten bis zum achtzehnten Jahrhundert hindurch, soweit sich Art und Geschichte
aus den Ueberresten mit Hilfe von Miniaturen, Manuscripten oder sonstigen Nachrichten
herstellen liess. Die wahre Bedeutung des Werkes beginnt eigentlich erst mit dem acht-
zehnten Jahrhundert, mit jenem Zeitraum, da die britische Keramik zu allgemeinerer
künstlerischer und cornmercieller Bedeutung gelangte. Die damalige glänzende Periode,
welche als ersten Namen Wedgwood in sich schliesst, welche den Delfter Faiencen
eine tödtliche Concurrenz eröEnete und im Porzellan mit Sevres wetteiferte, ist in gründ-
lichster Weise behandelt werden. Dasselbe ist mit der neuesten und glanzendsten Phase
der englischen Keramik geschehen, welche erst nach der ersten Londoner Ausstellung
von 1851 ihren Anfang genommen hat und heute noch in keiner Weise abgeschlossen ist.
Die Bearbeitung ist, man kann fast sagen allseitig; sie gibt, möglichst mit Documenten
belegt, die Geschichte der einzelnen Fabriken, ihre Gründung und Entwicklung. die Bio-
graphien der leitenden Persönlichkeiten, die künstlerische, selbst die technische Eigen-
thümlichkeit, desgleichen alle Marken und Zeichen. Nahezu zweitausend Abbildungen im
Text begleiten das umfangreiche, seinen Gegenstand so gut wie erschöpfende Werk.
KLEINERE MITTHEILUNGEN .
(Persoualnaohüoht) Der Minister für Cultus und Unterricht hat
den bisherigen Bibliotheksdiener Franz Ritter zum Kanzlistcn am k. k.
Oesterr. Museum mit der Bestimmung ausschliesslicher Verwendung im
Bibliotheksdienste ernannt.
(Anal-höchste Auszeichnungen.) Seine Majestät der Kaiser haben
gestattet, dass in Würdigung der verdienstlichen Leistungen aus Anlass
der Weltausstellung in Paris 1878 dem k. k. Oesterr. Museum und
dem Professor der Kunstgewerbeschule, Regierungsrath Josef Storck, die
Allerhöchste Anerkennung ausgesprochen werde.
Aus demselben Anlasse haben Seine Majestät weiters Allergnädigst
zu verleihen geruht: dem Director des Museums, Hofrarh R. Eitelberger
v. Edelb erg, das Comthurkreuz des Franz Josef-Ordens mit dem Sterne;
dem Curator des Museums, Hof-Glaswaarenhändler Ludwig L0 bmeyr,
das Comthurkreuz des Franz Josef-Ordens; dem Curator des Museums,
o. ö. Professor an der technischen Hochschule in Wien, Dr. Alexander
Bauer, den Titel eines Regierungsrathes taxfrei; dem Leiter der Ciselir-
schule, Stefan Schwartz, das silberne Verdienstkreuz mit der Krone.