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Heft 9
ARCHITEKTONISCHE MONATSHEFTE
VII. Jahrgang
bis Mittwoch den 30. October 1901 an obengenannter Stelle kostenfrei ein
zureichen. Für die besten Lösungen sind an Preisen ausgesetzt: erster Preis
Mk. 2000; zweiter Preis Mk. 1500; dritter Preis Mk. 1000.
Zur Erlangung von Entwürfen für den Neubau einer Kirche auf
dem Wormserplatz zu Köln a. Rh. schreibt das Presbyterium der
evangelischen Gemeinde Köln a. Rh. unter allen evangelischen, in Köln a. Rh.
ansässigen und vier auswärtigen Architekten einen Wettbewerb aus. Die
Bedingungen sind vom Bureau der evangelischen Gemeinde, Antonsgasse 10,
unentgeltlich zu beziehen, und ist aus denselben ersichtlich, welche Zeich
nungen u. s. w. verlangt werden. Die Entwürfe nebst Erläuterungsbericht
sind mit Kennwort versehen bis zum 15. November 1901 mittags 12 Uhr
an das Bureau der evangelischen Gemeinde zu Köln a. Rh. postfrei einzu
senden. An Preisen sind ausgesetzt: ein erster Preis zu Mk. 3000, ein zweiter
Preis zu Mk. 2000, ein dritter Preis zu Mk. 1000, über deren Vertheilung
das Preisgericht beschliesst. Das Preisrichteramt haben übernommen die
Herren: 1. königl. Baurath Schwechten, Berlin; 2. königl. Baurath March,
Charlottenburg; 3. Regierungs-Baumeister Senz, Köln a. Rh.; 4. Geheimer
Commercienrath Heuser, Köln a. Rh.; 5. Pfarrer Hötzel, Köln a. Rh.
Ein besonders interessantes Capitel ist die Abhandlung über den Idealbau
der Renaissance. Die zweite Abtheilung ist der kirchlichen Baukunst dieser
Epoche gewidmet. Es werden zuerst Aeusseres und Inneres der Kirchen,
dann in besonderen Capiteln Kuppeln, Vorhallen, Thürme, Thüren, Fenster,
Altäre etc. behandelt. Geymüller bezieht in diesen Theil auch Grabmäler,
Kloster und Spitäler ein, die gleichfalls eingehende Würdigung finden. Wer
die Baukunst der französischen Renaissance nicht blos oberflächlich nach
ihren äusseren Erscheinungsformen kennen zu lernen, sondern derselben ein
gründliches Studium zu widmen, die Ursachen und Phasen ihrer Entwick
lung so eingehend kennen zu lernen wünscht, als dies heute eben möglich,
ist, dürfte keinen trefflicheren Führer als diese Arbeit finden können.
Das ausserordentlich mannigfache Gebiet der Fenster-, Thür- und ver
wandten Constructionen wird in dem anderen Bande eingehendst besprochen, der
schon in zweiter Auflage vorliegt. Allgemeinen Betrachtungen über die Er
hellung der Räume durch Sonnenlicht folgt die Schilderung der verschiedenen
Holz- und Metallfensterconstructionen, der Beschläge und Verschlüsse, der
Verglasung, endlich der Fenstergitter, Reflectoren, Blumenbänke etc. In
gleicher ausführlicher Weise sind Thüren und Thore behandelt. Den Schluss
machen Fensterläden, Jalousien, Rollvorhänge, Schaufenster, Ladenverschlüsse,
Marquisen. Das Werk ist bis auf die neueste Zeit ergänzt. Erwähnenswerth
sind noch die mehrfachen Litteraturnachweise.
NEUE FACHEITTENATUK-
(Zu beziehen durch FRIEDR. WOLFRUM & Co., Wien und Leipzig.)
Zwei neue Bände des »Handbuchs der Architektur«: Die Baukunst
der Renaissance in Frankreich von Dr. Heinrich v. Geymüller, Architekt
und corresp. Mitglied des Institut de France in Paris. Zweites Heft: Struc-
tive und ästhetische Stilrichtungen. Kirchliche Baukunst. (Handbuch der
Architektur, II. Theil, 6. Band. Heft 2.) 342 S. Text mit 155 Abbildungen.
Verlag von A. Bergsträsser in Stuttgart. Preis Mk. 16.— broschirt, Mk. 19.—
in Hlbfrz. gebunden.
Fenster, Thüren und andere bewegliche >VandVerschlüsse. Von
Hugo Koch, Geh. Baurath und Professor in Berlin-Charlottenburg. (Hand
buch der Architektur, III. Theil, 3. Band. Heft 1. 2. Auflage, 395' S. Text
mit 933 Abbildungen). Verlag von A. Bergsträsser in Stuttgart. Preis Mk. 21.—
broschirt, Mk. 24.— in Hlbfrz. gebunden.
v. Geymüller behandelt in der ersten Hälfte des zweiten Bandes
seiner Geschichte der Baukunst der französischen Renaissance eingehend
und mit ausserordentlicher Beherrschung des Stoffes die Intimitäten dieses
Stils. Er erörtert zuerst den allgemeinen Einfluss der Renaissance auf Structur
und Technik und geht dann auf Einzelheiten der Gliederung über, wie
die Behandlung des Pfeilerbaues, der Säulenordnungen, der Rustica u. s. w.,
alles belegt mit reichem Illustrationsmaterial und vielen Quellennachweisen.
Thor mit Gitter.
Ausgefghrt von der Kunstschmiede
A. M. Krause in Berlin.
VERZEICHNIS DER TAFELN:
65. Architekten Prof. P. SCHMOHL und G. STÄHLIN, Entwurf
für ein Festgebäude.
66. Architekt W. WAGNER: Entwurf für ein Rathhaus.
67. Architekt Baurath Prof. H. STIER: Neue Flusswasserkunst in
Hannover.
68. Architekt FRANZ BRANTZKY: Wettbewerb für ein Geschäfts
haus in Köln am Rhein.
69. 70. Architekt R. D’ARONCO: Concurrenzproject für die Aus
stellung für modèrne decorative Kunst in Turin 1902. Erster
Preis.
71. Architekt LEOPOLD BAUER: Entwurf für ein Grabmal.
72. Architekt W. SCHOLTER: Villa in Stuttgart.
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Hausthür. Ausgeführt von der Kunstschmiede A. M. Krause in Berlin
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