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Q. 7. Die Ausstellung ist insofern veränderlich, als einzelne Gegen-
stände auf den Wunsch der Besitzer jederzeit herausgenommen, dagegen
andere auch jederzeit neu hinzugefügt werden können.
Q. 8. Die Kosten des Transports der angemeldeten und angenom-
menen Gegenstände übernimmt das k. k. Oesterr. Museum.
Zuschriften in Angelegenheit dieser Ausstellung werden erbeten unter
der Adresse der wDirection des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und
Industrie in Wien" .
s:
(Sehulausstellung) Im Auftrage des k. k.Unterrichtsminisreriums
ündet in den Monaten August und September d. J. im Oesterr. Museum
(Saal IX und Vorlesesaal) eine Schulausstellung statt, und werden hiebei
Schülerarbeiten aus dem Gebiete des Freihandzeichnens, kunstgewerb-
lichen Fachzeichnens und Modellirens zur Ausstellung kommen. An der-
selben werden sich die Staatsgewerbeschulen in Salzburg und Reichen-
berg, die allgemeinen Zeichen- und Modellirschulen in Lemberg, Brünn,
Innsbruck, Prag und Klagenfurt, die Scuola di disegno in Triest und die
Fortbildungsschule in Gmunden betheiligen.
Außerdem wird eine Ausstellung der Gablonzer Industrie im Museum
vorbereitet und ist umgekehrt auch eine Ausstellung von Seite des Mu-
seums für Gablonz in Aussicht genommen.
Kunstbestrohungen in Croation.
Zahlreiche Reste gothischer Baukunst, welche die stürmischen Zeiten
überdauerten, in welchen die Völker bei uns aneinander schlugen, be-
zeugen es, dass Croatien bis zu den schweren Türkenkriegen, wo es die
Wacht an der Save hielt, an der Culturhewegung Europa's regen Antheil
nahm; zahlreiche Vandalisrnen des vorigen Jahrhunderts an ebendenselben
Monumenten zeigen, dass wir unmittelbar nach Schluss jener Jahrhunderte
langen Kämpfe auch dem westeuropäischen Verfall bereitwillig Thür und
Thor öffneten. Durch diesen innigen Zusammenhang rnit der westlichen
Cultur, oft selbst auf Kosten ihrer nationalen Eigenthtimlichkeiten, unter-
scheiden sich die Croaten von den stammverwandten Serben, welche mit
ihnen zwar dieselbe Sprache, dieselben Volkssitten, dieselbe Volkskunst
theilen, deren Culturbestrebungen aber in sehr conservativer Weise mit
der osteuropäischen Strömung zusammenhängen.
Der neuerdings eingetretene Aufschwung der Kunst und Kunst-
industrie in Westeuropa erreichte also bald auch Croatien, welches in
unglaublich raschem Tempo nachzufolgen bestrebt ist. Durch die Decen-
tralisation, welche in politischer Hinsicht vielleicht nachtheilig, in cul-
tureller aber jedenfalls sehr nützlich ist, wurde in Agram eine Centralstelle
geschaffen, wodurch die Stadt zu einer weit größeren Bedeutung kam, als
es sonst, ihrer Einwohnerzahl, ihrem Handel und ihrer Lage nach, mög-
lich gewesen wäre. '
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