Museum zwar erst ein Anfang gemacht, allein man könne und werde dieses Werk fördern
und man müsse denen danken, welche es ermöglicht hatten, dass man so weit mit dem-
selben gekommen.
lm Treppenhzuse sind, dessen mittelalterlichem Charakter entsprechend, Panzer,
Waßen und Schießgewehre, Lanzen, Schwerter. Harnische. Sturmhauben u. s. w. als
Wandschmuck angebracht. lm Erdgeschoss, und zwar im nbrdlichen Thurm, befindet
sich die Rüstltsmmer. Das erste Stockwerk enthalt die Abtheilung: Die Stadt Köln, ihre
Geschichte und ihre Bauwerke, der Mittelsaal Plane, Ansichten von Gebäuden; zudem
wird in demselben eine wechselnde Ausstellung von Einzelblattern eingerichtet. lm
nördlichen Thurme dieses Stockwerkes finden sich sodann Ansichten von Gebäuden und
Modelle; im südlichen Sammlungen von Handzeichnungen, Kupferstichen, Photogra-
phien etc. Der Mittelsaal des zweiten Stockes enthält die Werthvollen kolnischen Banner
und Fahnen, Costüme und Geratl-ie, das Zimmer im' nordilchen Thurm Maße, Wagen
und Gewichte, das im südlichen die hochinteressanten Münzstempel und Münzen Kölns,
Medaillen, Abgüsse von Siegeln u. s. w.
Die werthvollen Sammlungen werden binnen einiger Zeit noch um das Doppelte
vermehrt werden. Manches Stück, welches im Museum unter den zahllosen anderen
Gegenständen fast gar nicht beachtet wurde, kommt hier zur vollen Geltung und Wür-
digung. Es steht außer Zweifel, dass die Kölner Bürgerschaft bald ihre historischen
Schätze liebgewinnen und der Verwaltung wie den Stadtverordneten für die Schaffung
des Museums Dank wissen wird. (aKoln. ZtgJt)
Medaille auf die Enthüllung des MarlarTheresLa-Denkmales. Die rAllg.
KunSl-Chnu meldet: Se. Majestat der Kaiser hatte unmittelbar nach der Enthüllung des
Maria-Theresia-Denkmales angeordnet, dass zur Erinnerung an die Feier vom 13. Mai
1888 eine Medaille gepragt werde. Mit den Veranlassungen für die Prägung und Ver-
theilung dieser Erinnerungsrnedaillen wurde das Oberstkamtnereramt betraut, welches
dem Kammer-Medailleur A. Scharff den Auftrag ertheilte, einen Entwurf der Me-
daille auszuarbeiten und vorzulegen. Der fertiggestellte Entwurf wurde vom Oberst-
kammerer Grafen Trauttmsnsdorfl dem Kaiser unterbreitet , welcher die Skizze geneh-
migte. Die lirinnerungsmednille wird auf dem Avers die Porträtbüste der Kaiserin Maria
Theresia zeigen und es dient dem Künstler hiezu als Vorwurf das von Prof v. Zum-
busch gefertigte Hilfsmodell für die Hauptgestalt des Denkmales. Der Revers wird die
Ansicht des Denkmales selbst zur Darstellung bringen. Der Durchmesser der Erinne-
rungsmedaille, welche in Gold geprägt werden soll, betragt 64 Millimeter.
Alte Wandmalereien. Wie dem rCentralbl. der Bauverwaltunge aus Hildesheim
geschrieben wird, sind bei der Wiederherstellung des Wandputzes auf der Südseite des
Kreuzganges am dortigen Dome alte Wandmalereien aufgedeckt worden, welche wegen
der Ausdehnung - sie bedecken fast die ganze Rückwand des Ganges - und wegen
der Schönheit der Zeichnung in hohem Maße das Interesse der Kunstfreunde bean-
spruchen. Die Darstellungen, welche leider nur schwach erkennbar sind, nehmen die
obere Hälfte der Wand ein und enthalten im Ganzen zwanzig quadratische Felder, deren
jedes zwei männliche Personen in eifriger l-lantirung zeigt. Unter jeder Gruppe scheint
eine erklärende Schrift gestanden zu haben, welche aus gothischen Minuskeln besteht.
Die Schriftzeichen sowie die Tracht mit dem eng anschließenden Untergewande, über
welches ein weiter Mantel geschlagen ist, ferner die Schlankheit der Körperformen
tragen noch den Charakter der Gothik oder einer sehr frühen Renaissance. Meist sind
die Unterkleider hell, der Mantel dunkel gehalten. Die Gesichter sind kaum erkennbar.
Schon früher sind auf dem nördlichen Kreuzgange Spuren einstiger Bemalung auf der
Hinterwand freigelegt worden: dieselben zeigen aber eine viel unbeholfenere Technik
und Zeichnung, auch gröfieren Maßstab als die neuerdings aufgefundenen. Während bei
jenen die Formen mit starken dunkeln Linien umrissen sind, erscheinen hier nur die
Flächen hervorgehoben, obwohl deren Umrisslinien eine seltene Vollendung und eine
durchaus sichere Künstlerhand erkennen lassen.
Griechische Albertltümer. Wie das Londoner nAthenaumn erfahrt, sind in Ar-
kadien zwischen Tripolitza und Myloi kürzlich verschiedene werthvolle Alterthümer
gefunden worden. Unter ihnen befindet sich eine kleine Statue der Artemis mit Pfeil
und Bogen. Bei den Ausgrabungen auf der Akropolis sind einige Stücke des alten Aetoma
oder Bodens des Parthenon entdeckt worden, an welchen man die Farben noch erkennen
kann. Von den gefundenen Vasenstücken, auf welchen ein Kampf der Giganten abgebildet
ist, tragen einige den Vermerk des Künstlers Nikosthencs.
Für die Redaclion verantwortlich: J. Fohtesicr und F. Riller.
Selbstverlag des k. k. Ocaterr. Museums ftir Kunst und Industrie.
Buchdruclerll von Cnrl nennen Bahn n. Wien.