MITTHEILUN GEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
FÜR
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschlift für Kunstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direcrion des k. k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverlag von Carl Gerolifs Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Nr. 33. (276_.) WIEN, September 1888. N. F. III. Jahrg._
lnhqlt: Beiträge zur Geschichte der Goldschmicdekunst. Von Leon. Lcpszy. [FonsJ- Angelegenheiten
de; Oestcrr. Museums und der mix demselben verbundenen Institute. f Lixeraixirbericln.
- Bibliographie des Kunstgewerbes. - Notizen.
Beiträge zur Geschichte der Goldschrniedekunst.
Von Leonnrd Lepszy.
Ueber die Repunzimng in Oesterreioh.
(Fortsetzung)
Aus den citirten Sätzen des Patentes ist zu ersehen, dass die Ein-
lieferung des verarbeiteten Silbers zum Einschmelzen auf die Dauer von
acht Monaten bestimmt wurde. Trotz dieser Bestimmung hat dieselbe
jedoch nicht sofort aufgehört, sondern dauerte noch mehrere Jahre fort,
was auch aus den Acten des Lemberger Punzirungsamtes zu entnehmen
ist. So wurden z. B. am 4.. Juli 18:2 zwei große Silberstatuen aus der
Abtei Tyniec eingeschmolzen.
ln denselben Acten lesen wir, dass man in späteren Jahren noch
die Repunzirungsgebühren (von einem Loth Silber 12 kr. Conm-Münze)
weiter behebt;
Diese beiden Patente brachten zwei neue Markengattungen mit
sich, welche die bereits besprochene und in der Zeichnung wiedergegebene
Gestalt halten. Es wird demnächst unsere Aufgabe sein, aufzuklären,
welche von beiden Bezeichnungen auf das Patent vom 20. August 1806,
und welche auf jenes vom 19. December 180g zurückzuführen ist.
Der Einblick in die Kirchenschätze Galiziens führte mich auf den
wichtigen Umstand, dass die Kirchenschätze im Krakauer Gebiete nur die
erste Art der Bezeichnung (Fig. 2a, b, c) an sich tragen, dagegen zeigen
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