ä. 29. Der Unterricht theilt sich in drei Stufen:
l. Einführung in die Technik des Schnitzens nach Vorlagen, welche
die fortschreitende Behandlung von Ornamenten und Körpertheilen
vom Anschneiden bis zur feineren Ausführung darstellen.
ll. Copieren von größeren Ornamenten und vollständigen Figuren.
Hat der Schüler die technischen Schwierigkeiten in der Behand-
lung des Materiales überwunden, so wird er angeleitet, größere
Ornamente, ganze Figuren und Gruppen nach mustergiltigen Vor-
bildern, vorzüglich des Mittelalters nnd der Renaissance, auszu-
führen.
Besonders begabte Schüler erhalten die Anleitung, nach der
Natur zu copieren.
lll. Entwerfen und Ausführen von Ornamenten, Figuren, kunstgewerb-
lichen Gegenständen im Charakter des Materielles, in Verbindung
mit einem Atelier-Unterricht, bei welchem den Schülern Gelegen-
heit geboten wird, mit Genehmigung des Fachprofessors Aufträge
zu übernehmen und unter dessen Aufsicht auszuführen.
Der Fachprofessor kann die Zöglinge im Interesse ihrer
Ausbildung an seinen Privataufträgen theilnehmen lassen.
ä. 30. Für die Zöglinge dieses Special-Ateliers ist der Besuch der Vor-
lesungen über Kunstgeschichte und Kunsttechnik obligat.
g. 31. Als Vorbedingung für die Aufnahme ist außer den allgemeinen
Erfordernissen (ä. 13 des Statutes) der Nachweis über die Fertigkeit im
Zeichnen und Modellieren figuraler und ornamentaler Details, ferner über
die Kenntnis der Projections- und Schattenlehre, der Perspective, allge-
meinen Formenlehre und Anatomie erforderlich.
Außerdem ist es wünschenswert, dass der Aufzunehmende einige Vor-
kenntnisse im Holzschnitzen besitzt.
c) Special-Atelier für keramische Decoration und Emailmalerei.
ä. 32. Der Unterricht im Atelier für keramische Decoration etc. umfasst
die practische Ausübung des artistischen Theiles der Keramik, Emaillage
u. s. w.
ä. 33. Der Umfang des Unterrichtes besteht in Folgendem:
a) Gründliche Kenntnis der besten vorhandenen Beispiele von Objecten,
welche in den verschiedenenTechniken der Keramik etc. ausgeführt
sind. Gleichzeitige Einführung in die einschlägige Literatur.
b) Übungen im Entwerfen, mit besonderer Berücksichtigung der
Eigenthümlichkeiten jener Techniken, welche bei der Ausführung
der betreffenden Entwürfe in Anwendung zu kommen haben.