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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe III (1888 / 11)

Florenz, hatten in Terracotta-Carricaturen u. dgl. das Aeußerste geleistet, 
und leider erfreute sich der größte Unsinn des größten Absatzes. 
Was schließlich das Glas anbelangt, machte sich in den nordischen 
Ländern eine künstlerische Tendenz nur selten bemerkbar. S0 hatte Ronge 
in Kopenhagen recht gute Schleifarbeit ausgestellt, in der schwedischen 
Fabrik Reymira (Ostgothland) und den norwegischen in Hurdal, Hade- 
land und Hövik (sämrntlich im Südosten des Landes) scheint fast nur 
gewöhnliche Gebrauchswaare gemacht zu werden, an dem erstgenannten 
Orte mit Anwendung des Sandgebläses. Um so günstiger hoben sich von 
diesem Hintergrunde die Fabrik Ehrenfeld in Köln ab, welche jetzt nicht 
nur in altdeutscher, sondern auch in Venezianer Art arbeitet und das 
Rubinglas wieder in voller Schönheit herstellt, und ein uns hier zum 
ersten Male begegnendes Geschäft, Moritz Wentzel in Breslau, mit trelf- 
lichen Gravirarbeiten. Aus Frankreich waren Baccarat mit geschlilfenen 
Sachen und Gallee in Nancy, dessen mit Thieren und Blumen in Relief 
decorirte Gefäße sogar auf diesem Gebiete den Einfluss Japans bekunden, 
auf dem Platze erschienen. B. B. 
Beiträge zur Geschichte der Goldschmiedekunst. 
Von Leonard Lepszy. 
(Schluss.) 
Die Imxungsmarke der Stadt Wilna. und Hans Reinhart der 
Aeltere. 
An einem Renaissancekelch in der kirchlichen Ausstellung in Wien 
vom Jahre 1887 (KaL-Nr. 770) befanden sich zwei Marken (Fig. n, a. b); 
hievon war die eine sicherlich eine Goldschrniede-lnnungsmarke, die andere 
eine Namenspunze ß). 
Fig. u. 
 
ln den "Mittheilungen des k. k. Oesterr. Museumsu ll, p. 379 hat 
der Verfasser des Artikels über die bisher unbekannten Marken die Ver- 
muthung ausgesprochen, dass dieses fragliche Namenspunzenzeichen viel- 
leicht dem Hans Reinhart zugeschrieben werden könne. Diese Vermuthung 
"j a und b sind den nMittheilungen des k. k. Oestcrr. Museumsc ll, 379 ent- 
nommen und dreifach vergrößert werden; c nach dem Werke J. Z1g6rski's: vMonety 
dawnei Polskh, Warschau 1345, Nr. 61; d nach dem Werke K. SlronczynskPs: -Dawne 
monety polskieu lll. Theil, Piotrkow 1885, p. 145. Die auspunklirten Linien sind an 
dem Gegenstunde nicht zu sehen.
	        
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