1888. Decbr. 20
v 29.
1889. Januar 3.
w I0.
w r 7. i
n 24.
w 3 I.
Februar 7.
n 14,
n 2 l
w 28.
März 7.
Baurath Franz Ritter v. Neumann: Villa und städti-
sches Wohnhaus.
(Samstag) CusKos-Adj. Dr. K. Masner: Die Samm-
lung amiker Vasen im Oesterr. Museum.
Custos-Adj. Dr. A. Riegl: Texrile Hausindustrie in
Oesterreich.
Prof. Dr. Franz Wickhoff: Florentinische Wand-
malerei im 14. Jahrh.
Vice-Direcror Maler A. Schäffer: Ueber Landschafts-
malerei.
Prof. Hans Macht: Die Grundzüge der Heraldik.
Hofrath Prof. Dr. H. Zschokke: Die Ruinen von
Balbek.
Custos-Adj. Dr. A. Rieg]: Die Entwickelung der
Schrift in ihren Beziehungen zur Reihenfolge der
Kunststile.
Prof. Dr. Jos. Bayer: Der Freskencyklus des Pintu-
ricchio aus dem Leben Papst Pius II. in der Lihreria
zu Siena.
Geheimrath Graf Gundacker Wu rm b ra nd: Heimische
und allitalische Bronzen.
Dr. Ed. Leisching: Psychologie des Geschmackes.
Literatur- Bericht.
Das proiective Zeichnen nebst den für das Zeichnen wichtigsten Aufgaben
aus der ebenen Geometrie. Im Auftrage der königl. Kunstgewerbe-
schule zu München herausgegeben von Max Kleiber. So Vorlage-
blätter mit begleitendem (durch 77 eingedr. Figuren unterstütztem)
Text. Stuttgart u. Leipzig, Wilh. EEenberger (F. Loewe), o, J. Fol.
M. n.
Das sehr bequem angelegte Werk vermeidet alles Ueberßüssige oder unnothig
Erschwerende auf das Sorgfaltigste. Klar und bündig ist sowohl das aufgestellte Pro-
gramm als auch die Durchführung desselben. Nach der Vorführung der allgemeinen
Begrilfe in der Einleitung, über Linien, Winkel, Flächen etc. folgt im ersten Theile zur
kurzen Vorbereitung des Lernenden eine sehr vollständige Anleitung zum constructiven
Zeichnen, welche Alles in sich schließt, was über die Polygone, den Kreis, die Ellipse,
das sogenannte Oval und verschiedene Schneclrenlinien zu wissen nothig ist. lm zweiten
Theile wird zunächst ganz kurz der Begriß" der Projection überhaupt, sowie der rechtA
und schiefwinkeligen Parallelproiection erklärt; wobei in trefflicher Weise von der
Centralprojection unter Vorführung eines einfachen Beispieles ausgegangen wird. Die
ausführlichste Behandlung erfahrt nun, vom Einfachsten bis zum Sehwierigsten fort-
schreitend, das Verfahren der orthogonalen Proiection, wobei zwischenher die Schnitt-
Mchen, die Durchdringungen und die Abwickelungen vollständig erklärt werden. Den
Schluss bilden einige eingehende Erörterungen der klinogonalen, di- und trimutrischen
Proiection, sowie der isometrischen Projectionszeichnung (der sogenannten Militar-
perspectiven). Mit dem letzten Blatte kehrt der Verfasser zu seinem Ausgangspunkte, dem
Begriff der central-perspectivtschen Darstellung zurück, und ware nur zu wünschen, dass
hier auch zugleich die Anknüpfungsstelle zur Fortsetzung des Werkes liegen möge. Die
Zeichnungen der (in zweckdienlichen Fallen zweifarbig gedruckten) Tafeln sind correct
und sauber ausgeführt, und um so deutlicher. als die Art des Verfassers, die denkbar
einfachsten Losungen zu finden, auch zu Darstellungen von außerordentlicher Klarheit
führt. M-t.
4!