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Volltext: Alte und Moderne Kunst XX (1975 / Sonderheft Europäisches Denkmalschutzjahr 1975) (1975)

8 Verschiedene historische Dachziegel aus derTech- 
nalogischen Sammlung der Werkstätten des Bun- 
desdenkmalamtes: 
a) weißgelb glosierter gotischer „Biberschwanz" 
(Kaishaim), 
b) unglasierte gotische „Spitzmaus" (Stift Rein), 
c) Taschenziegel der Renaissance (Schallaburg), 
d) Steinplattldeckung (Magdalensberg), 
e) vergoldete Kupferschindel [Goldenes Dachl, 
(Innsbruck), 
f) Legschindel aus Lärchenholz lTirol). 
Flötenspielender Hirte, Magdalensberg, Kärnten, 
1. Jahrhundert (ietzt Landesmuseum in Klagen- 
furt): Zusammensetzung und Neubettung römi- 
scher ausgegrabener Wandmalerei. 
10 Kopf des hl. Dionysius aus der Anbetung der 
HI. Drei Könige, St. Dionysen bei BruckfMur, um 
1400: Zustand nach Abnahme und Übertragung 
auf neuen Bildtröger. 
11 Teilstück „Schwebende Genien" aus dem Beet- 
hoven-Fries von Gustav Klimt, 1902: während 
der Probeübertragung auf neuen Bildtröger. 
12 Hl. Stanislaus aus einer Bilderserie um 1750 in 
der Galerie des Stifts Stams, Tirol, mit vergol- 
deter „PastiglicW-Masse zur lmitation von Gold- 
stickerei auf ölbemalter Leinwand: Zustand nach 
Restaurierung. 
Anmerkung 4 
fsiehe den Bericht über die Neuentdeckungen der Jahre 
19594969 an mittelalterlicher Wandmalerei in: 
Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, XXll, 
S. 105e219. 
Usterr. 
im, 
b) W dmalerei 
Die Tä gkeit der Werkstätten ist durch die vor- 
gegebene Standortgebundenheit von Wandbil- 
dern den gleichen Beschränkungen unterworfen 
wie die Architektur- oder Bauplastik. Die Ver- 
bindung zur Baudenkmalptlege ist häufig von 
der Problemstellung her gegeben (z. B. bei 
Mauerfeuchtigkeit, Dachschäden, Klimafrogen). 
Darüber hinaus spielen die eigentlichen Konser- 
vierungsmethoden ebenso wie gezielte techno- 
logische Untersuchungen eine zentrale Rolle. Die 
Aufgabenstellung ist schon deswegen besonders 
schwierig, da Österreich einerseits ein an mittel- 
12 
elterlichen wie barocken Wandmalerein überaus 
reiches Land istf, andererseits die erhaltenen 
Denkmäler nicht selten entlegen und im Gebirge 
exponiert sind und auch bei hoher künstlerischer 
Besonderheit meist viel geringere handwerklich- 
technische Solidität und Sauberkeit aufweisen als 
dies im klassischen Wandmalereiland Italien 
etwa die Regel ist. Dazu kommt, daß Entdecker- 
freude und Freilegung durch unqualifizierte Per- 
sonen oft großen Schaden anrichten und die 
Denkmalpflege häufig vor vollendete Tatsachen 
stellen. Daher können die Werkstätten nicht sel- 
ten erst nachträglich eingreifen und entspre- 
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