(Die Inventaristrung der Kunsteohatze nanxraiuns.) boenen nat UIC ruuu-
cation eines Werkes, des nlnventaire general des richesses d'art de la Francen, begonnen,
welches geeignet ist, auch die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde Oesterreichs auf sich zu
ziehen. Denn einerseits hat auch die Centralcommission zur Erforschung der Kunst- und
historischen Denkmale Oesterreichs im Laufe dieses Jahres den löblicheu Beschluss ge-
fasst, die lnventarisirung der Kunstschätze Oesterreichs vorzunehmen, und anderer-
seits sind unsere Kunstfreunde überzeugt, dass nichts der Verschleppung von Kunstwerken
einen wirksameren Damm setzen würde, als ein gedrucktes, Allen zugängliches Inven-
tarium der vorhandenen Kunstschatze. In Frankreich hat das Ministerium des Unter-
richtes und der Künste die lnventarisirung der Kunstschätze Frankreichs in die Hand ge-
nommen mittelst Beschlusses vom 15. Mai 1874 und gegenwärtig ist es im Stande, bereits
eine wohlbegrundete und fortlaufende Publication in Aussicht zu stellen. Es sollen jedes
'Jahr zwei Bande im Umfange von 480 dnppelspaltigen Grossoctav-Seiten erscheinen; es
werden zwei Serien neben einander laufen, von denen eine die nMonuments religieux et
les monuments civils de Parisu und die andere die Monumente der Provinzen enthalten
wird. Uns liegt der erste Band der ersten Serie vor, enthaltend die Monuments religieux
von Paris, mit einem Index und einer Einleitung versehen, glänzend von der Verlags-
handlung E. Plon ausgestattet. Als Präsident der Commission für das Inventar fungirt
Herr Chennevieres, als Viceprasident der Director der Nationalmuseerf Herr Reiset. Die
Zahl der Mitglieder der Commission ist zwanzig; wir finden darin jene Zahl von Kunst-
gelehrten und Vorständen der Museen, welche die Zierden Frankreichs bilden, die Herren
Darcel, Clement de Ris, Delaborde, Goncourt, Gruyer, Guilfret, Mantz, Michaud, Watte-
ville u. a. m. Es folgen dann die Circulare der Minister an die Vorstände der Biblio-
theken, Museen und Archive, das Questionnaire, und, da der erste Band mit den kirch-
lichen Monumenten beginnt, ein Questionnaire mit Angabe der Art, wie der Plan, die
Gegenstände und in welcher Ordnung dieselben zu beschreiben sind. Der vorliegende
Band behandelt 14 Pariser Kirchen, darunter SL-Germain PAuxerrois, SL-Philippe du
Roule, SL-Louis d'Antin, SL-Honore, Ste.-Clotilde u. a. m. Jede Kirche hat ein selbst-
standiges Register; überall ist das Mitglied der Commission angegeben, welches das ln-
ventar nach dem Questionnaire gearbeitet hat. Da drei verschiedene Ausgaben des wln-
ventaire generalu gemacht werden, so scheint man im Auge zu haben, dass das wlnventairew
zu grosser Verbreitung und in den Besitz aller Jener leicht gelangen kann, welche sich
für Kunst und Alterthum interessircn.
(Reinigung der Gypeebg-üsse.) Unter'm 16. Januar v. J. sind von der preussi-
schen Regierung zwei Preise ausgeschrieben worden: der eine für die Auffindung eines
neuen Verfahrens, um Gypsabgüsse für periodisch wiederkehrende Reini-
gungen vorzubereiten, der andere für die Aufündung eines neuen Materiales zur
Herstellung von Abgüssen von Kunstwerken, welches eine besondere Vorbereitung
derselben für die Reinigung unnothig macht. Es sind inFolgediesesAusschreibens
146 Bewerbungen um die Preise eingegangen. Die Jury hat nun einstimmig sich dahin er-
klärt, dass unter den für die erste Preisaufgabe eingegangenen Bewerbungen drei den
gestellten Forderungen entsprechen. Nach dem Urtheil der Jury beruhen die drei L6-
sungen wesentlich auf demselben Grundverfahren, das von iedem der Bewerber in be-
sonderer Weise abgeändert worden ist, Obgleich der Kern der vorgeschlagenen Methoden
kein neuer ist, so erschienen doch in den Augen der Jury die gefundenen Verbesserungen
derart, dass sie die Ertheilung des Preises rechtfertigen. Den vollen Preis von 3000 Mark
erhielten Dr. W. Reissig, Chemiker in München und Georg Leuchs, Chemiker in
Nürnberg; dem Urheber der dritten Lösung wurde ein Accessit in Höhe der Hälfte des
ausgesetzten Preises zuerkannt; der Name desselben ist Dr. F. Filsinger, Chemiker in
Dresden. Von den Bewerbungen um den zweiten Preis, welcher die Auffindung einer
neuen Gussmassc betrilTt, hat die Jury keine als des Preises würdig anerkannt, insofern
keine der eingesandten Massen die bei Ausschreibung des Preises geforderte Abwasch-
barkeit besitze.
Hierzu zwei Beilagen:
"Die Plastik Wien's in diesem Jahrhunderm Vorlesung, gehalten von
R. v. Eitelberger, und: vZur Frage der Erziehung dir industriellen
Classen in Oesterreich."
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