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Volltext: Wiener Werkstätte : die Schutzmarken, Rosenmarke und Wortmarke

Dem Schreiben vom Dr. Hecht lag eine mit 8. Jänner datierte Information bei, die folgen 
dermaßen lautete: 
„Es erscheint Herr Konrad Kainz, Alleininhaber der Firma Brüder Kainz und gibt zum 
Vergleiche der unter der Zahl 15 Cg 1589/29 beim Handelsgerichte in Wien anhängigen 
Streitsache zwischen ihm und der Wiener Werkstätte nachfolgende Erklärung ab: 
Ich verpflichte mich, in der Sonntagszeitung vom 12. Januar ds.J. der Neuen Freien 
Presse unter den grösseren Geschäftsanzeigen (nicht im kleinen Anzeiger) nachfol 
gende Anzeige erscheinen zu lassen: 
,lch erkläre, dass es mir ferne lag, durch irrtümliche Benützung des Namens der Wiener 
Werkstätte dieselbe in ihrem Geschäftsbetriebe zu stören. Werkstätte für künstlerische 
Bronzen, Brüder Kainz 1 . Gleichzeitig verpflichte ich mich, in Hinkunft den Namen .Wie 
ner Werkstätte 1 in keiner Weise mehr zu benützen. 
Gleichzeitig erlege ich die bisher aufgelaufenen Prozesskosten im Betrage von S 87 g 
72 und nehme zur Kenntnis, dass die für den 9.1.1930 festgesetzte erste Tagsatzung we 
der von mir noch von der Wiener Werkstätte besucht wird, sodass in diesem Rechts 
streite das Ruhen des Verfahrens eintritt.“ 
Die erwähnte Anzeige erschien tatsächlich am 12. Jänner in der Neuen Freien Presse, 
womit die Angelegenheit offenbar erledigt war. Die Firma Kainz sandte einen Beleg die 
ser Anzeige am 21. Jänner 1930 an die Wiener Werkstätte; der den Brief abschließende 
Firmenstempel verzichtete ebenfalls auf das Wort „Wiener“ vor der eigentlichen Be 
zeichnung „Werkstätte für künstlerische Bronzen Brüder Kainz“. 
Den Begriff „Wiener Werkstätte“ oder „Wiener Werkstätten“ verwendeten weitere Wie 
ner Unternehmen, zwei davon mit markenrechtlicher Absicherung: Die Firma „ANGELA 
- NEUE WIENER WERKSTÄTTE“ (Abb. 42, S. 67), die alle möglichen Waren im Erzeu 
gungsprogramm anführte. Wenig später meldete die Firma Harry Jodlbauer, Wien III, 
Rennweg 36, für die Klasse 24 (Polstermöbel) eine Marke an, die zwei W und die Worte 
„Wiener Werkstätten“ enthielt (Abb. 43, S. 67). 
Weitere Ähnlichkeiten bei Firmennamen und Marken werden sich zweifellos aufzeigen 
lassen; die voranstehende Aufzählung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. 
WIENER WERKSTÄTTE AUF ENGLISCH - VIENNA WORKSHOPS, VIENNA 
ART SHOP, WIENER WERKSTÄTTE OF VIENNA 
Die Wiener Werkstätte, heute auch in englischsprachigen Ländern ein Begriff, wurde - 
als deutscher Ausdruck - für die New Yorker Vertretung der Wiener Werkstätte verwen 
det. Ob die Bezeichnung VIENNA WORKSHOPS, die sich in einem Stanzenbuch der 
Wiener Werkstätte befindet (Abb. 9, S. 21), je in Gebrauch war, läßt sich heute kaum 
mehr nachweisen - ebenso, ob die Bezeichnung VIENNA ART SHOP (Abb. 196, S. 175) 
als (wenn auch freie) Übersetzung des Firmennamens zu sehen war. Häufig hatten die 
ausländischen Vertretungen, Filialen oder Niederlassungen bzw. Verkaufsstellen die da 
mals offenbar repräsentativste Wiener Werkstätte-Marke, nämlich das WW-Mono- 
gramm, in ihrem Firmensignet. Darauf wird in der Publikation über Schutzmarken (Band 
II, WW-Monogramm) gesondert eingegangen. 
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