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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIII (1878 / 149)

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Pinakothek in München zu Grunde gelegt. Als Director fungirt Dr. O. Eisen mann, 
ein Fachmann im eigentlichen Sinne des Wortes. Bedauerlich ist es nur, dass der neu 
ausgegebene Katalog der schönen Sammlung so ganz und gar unwürdig ist, in der aussern 
Ausstattung sowohl als bezüglich des Textes. Ohne Angabe der Maße der Gemälde, mit feh- 
lerhafter Schreibung mehrerer Künstlernamen ist er schlechter als mancher der verrufeneu 
Auctionskataloge? Statt weiterer Charakterisirung bringen wir als Beispiele blos einige 
Nummern des Textes zum Abdrucke: v-Eine Gesellschaft belustigt sich in einem Garten, 
darunter mehrere Masken. Auf Kupfer. Wahrscheinlich Copie oder Pasticcio nach Watteau, 
Lancret oder Pater von Freudenberg aus Frankfurt resp, der Schweiz-t 78t nist von der- 
selben Hand wie Nr. 780.1 Nr. 366 i-Die Familie eines Holzhackers (wahrscheinlich die 
heilige Familieh. Und so liesse sich noch eine stattliche Blumenlese aus diesem heiter- 
sten aller Galeriekataloge zusammenstellen. 
(Berliner Batmkademie.) Prof. Wiebe wurde zum Director der Bauakademie 
ernannt und hat am l. Januar sein Amt angetreten. Bekanntlich ist Herr Architekt Ri- 
chard Lucae am 26. November 1877 gestorben. Er war zu Berlin 182g geboren, ein 
hochgebildeter Architekt und ein geistreicher Mensch. Gegenwärtig ist es Herr Wiebe, 
der jene Stelle einnimmt, die einst ein Schinkel bekleidet hat. 
(Villinger Thonwaaren.) Auf der Münchener Ausstellung des Jahres t876 fielen 
zuerst originell decorirte Thnnwaaren auf, welche nach Entwürfen des Ingenieurs Keller- 
Leuzinger in der Schweiz fabricirt waren. Wie wir dem "Schwarzwalder- entnehmen, 
wird diese Fabrication jetzt in Villingen (im badischen Schwarzwald), welche Stadt in 
früheren Jahrhunderten der Sitz einer bedeutenden Thonwaarenindustrie gewesen ist, 
durch Herrn Glatz betrieben, welchem Herr Keller-Leuzinger, der inzwischen eine Stel- 
lung an einer Hamburger Lehranstalt übernommen hat, nach wie vor seine künstlerische 
Unterstützung angedeihen lässt. 
(Bildung von Patiua.) Einem Werke des Prof. Durm, betitelt -Die Propyläen 
des Appius Claudius Pulcher in Eleusisu ist die Notiz angeschlossen. dass die wunder- 
volle goldgelbe Patina, welche die Oberfläche der Monumente Attiktfs bedeckt, durch 
Flechten gebildet sei, wie sich durch eine chemische Untersuchung erwiesen habe. 
(Baugewrltg) 
(Entwässerung des St. Mareusplatzes in Venedig.) Bekanntlich wird dieser 
Platz oft von Springtluthen überspült. Nach der wEisenbahnu hat Dom. Asti in einem 
kürzlich gehaltenen Vortrage Canale mit selbstwirkenden Klappen vorgeschlagen, welche 
den grossten Theil wahrend sechs Stunden fallenden Regens halten, sich bei der Ebbe 
entleeren, dagegen aber der Fluth keinen Zutritt aus den Lagunen lassen. Die Kosten 
sollen 20.000 Dollars betragen. (Baugevm-Ztg.) 
(Herr Adolph Braun), der bekannte Besitzer der grossen photographischen An- 
stalt zu Dornach (Elsass) ist gestorben. Wir beschränken uns darauf, aus den Tau- 
senden seiner Reproductionen von Meisterwerken der Malerei und Plastik blos seine Auf- 
nahmen der Sixtinischen Capelle, der Stanzen und der Zeichnungen aus fast sammtlichen 
grossen Kunstsammlungen Europe's hervorzuheben , um auf die Verdienste hinzuweisen, 
welche sich Braun um Künstler, Kunstfreunde und Forscher unstreitig erworben hat. 
Fast gleichzeitig mit obiger Trauerkunde ist uns die Probenummer einer neuen 
Zeitschrift: i-Die Lichtbildkunstw zugekommen, herausgegeben von Ad. Braun 8: Co. 
in Dornach, also wohl noch von dem Verstorbenen selbst begründet. Dieselbe soll sich 
von den bereits bestehenden Fachblattern auf dem Gebiete der Photographie dadurch 
unterscheiden, dass sie den neueren Vervielfaltigungsverfahren in Originalabhandlungen. 
welche sich möglichst an die Praxis anlehnen, mehr Rechnung tragen will, als dies bisher 
anderwarts geschah und dass sie in der lllustrationsbeilage jeden Heftes wirkliche Kunst- 
werke reproduciren will. Allmonatlich erscheint eine Nummer von 17,-: Bogen in Octav. 
Hierzu zwei Beilagen z 
Katalog der Ornamentstich-Sammlung (Form) 1877, und die Petition und 
Denkschrift der Bronzeindustrie(Gesellschaft, betreßend die Einführung 
des deutschen Muster-Schutzgesetzes. 
 
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