sans d'Architecture en general et des Serruriers specialement den Franzosen
zu, wie der Stil dieses Landes auch in seinen Tischler- und Architektur-
werken zu verspüren ist. Er lebte noch 1818 in Augsburg. Ein Zweiter
ist der Nürnberger Architekt Job. Jacob Schübler (gest. 174.1), dessen
Entwürfe bei Weigel verlegt wurden, und der Regensburger (oder Halber-
städter?) Schlosser E. Christian Hesse, der sein Meisterstück 1769 selbst
gestochen hat. Andere ausgezeichnete Vertreter des Schmiede- und Schlosser-
handwerkes in Deutschland waren Jacob Zipper von Frankfurt um 1780,
Mich. Buisz, Andreas Schneck, Georg Huber in Ulm, die Birkenfelde,
Vater und Sohn, in Augsburg (1698-1766), Christian Eckhardt (1690
bis 1764) daselbst, endlich aus Regensburg Georg Beringer (1671-1720).
Joh. Balth. Birkenfeldä Sohn Joh. Samuel ist der Künstler des schönen
Gitters in der Barfüsserkirche in Augsburg, Andreas Schneck desjenigen
in der Geisslinger Kirche in Schwaben. lm Stile Louis XVI. endlich war
J. C. Reiß" als Herausgeber von Ornamentstichen thätig. '
Im Zeitalter der deutschen Renaissance stand die Schlosser- und
Schmiedekunst in stilistischer Hinsicht auf dem Gipfelpunkt ihrer Ent-
wicklung, an technischer Virtuosität hat sie die folgende Periode jedoch
übertroffen. Jene älteren Meister leitete ein richtigeres Formgefühl, indem
sie einer Nachahmung der Architektur aus dem Wege gehend ihren Eisen-
Stäben, ihrer Blech-, Block- und Schnittarbeit blos jene Ornamentik ver-
liehen, welche aus der manuellen Behandlung des Materiales sich von selbst
ergibt und sich also in Verschnürungen, Flechtwerk, Durchdringungen
aller Art, schraubenförmigen und Spiralwindungen, endlich in Buckeln
und Knopfbeschlägen allein gefielen. Vegetabilisches Ornament schien
ihnen deshalb nur in symmetrisch-aufgelöster Stilisirung der Gestalt zu-
lässig und aus demselben Grunde wurde die heraldisch gebundene Thier-
oder Menschenform im Flachen gebildet. Ihre Aulfassung des Gitter-
werkes ist dem Schnörkelstile der Schönschreiber und Miniaturisten nicht
allzufremd, weshalb denn auch Bemalung und Vergoldung deren häufige
Anwendung findet. Mit der Herrschaft der italienischen Barockarchitektur
über alle übrigen Künste und Gewerbe unterwarf sich aber auch die künst-
lerische Gestaltung des Gitters dem Typus des Baulichen, streifte das an
textile Principien Gemahnende seiner bisherigen Erscheinung ab, ich möchte
mich verständlich ausdrücken, indem ich sage, es nmstrickte, umschlang
seinen Inhalt nicht mehr, sondern ummauerte ihn. Stilistisch genommen
musste der ihm natürlich immer bleibende Charakter des Durchbrochenen mit
der Idee des Ungetheilten in der Architektur einen Widerspruch bilden,
andererseits aber harmonirte wieder die Eignung des hämmerbaren Metalls
zum Schnörkelwerk und zur Curve überhaupt, mit den verwandten Eigen-
schaften des gleichzeitigen Baustiles. All dem entsprechend betonen daher
die jetzt herausgegebenen Gitterbücher nicht selten die Hinweisung auf die
Säulenordnungen der Baukunst, denen das Gestäbe in Eisen nachzu-
formen ist.