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Präzision der Arbeit und geschmackvolle Dessins aus und sind überhaupt so eminent, als
Klöppelspitzen nur sein können. So ist Chorkowka eine wahre Musterschule von namhafter
Bedeutung für die junge Industrie Galiziens geworden; ein Beweis hiefür liegt in der
Thatsache. dass gegenwärtig an derselben die gesammten Spitzen für den Trousseau der
Comtesse Baworowska angefertigt werden , und zwar sind 300 Meter diverser Gattungen
vollständig beendet, während weitere zoo Meter noch in Arbeit stehen. Wir können es
im Interesse Galiziens nur wünschen, dass die Spitzenindustrie dort Verbreitung linde
und die mit seltener Ausdauer durchgeführten Bestrebungen der Frau Lukasiewicz, dem
armen Gebirgsvolke ihrer Gegend eine höchst lucrative Industrie zu begründen, von
dauerndem Erfolge für die Zukunft begleitet seien.
(Triumph der österreichischen Spitzenfabriostlon.) Wir beeilen uns, die er-
freuliche Thatsache bckanntzugeben, dass auf der Weltausstellung zu Sydney die Spitzen
des Herrn Stramitzer mit dem ersten, jene des I-Ierrn Bollarth aus XVien mit dem
zweiten Preise ausgezeichnet wurden. Dieser Sieg kann uns mit um so größerer Befrie-
digung erfüllen, als überhaupt nur ein erster Preis ausgesetzt war und selbst den bel-
gischen Spitzen bloß der zweite Preis zuerkannt wurde. Wir beschränken uns vorderhand
auf diese einfache Mittheilung, und gedenken in Bälde die erwiesene Concurrenzfahigkeit
der üsterreichischen Spitzenlndnstrie mit den anerkannt besten Leistungen aller Länder
eingehender zu behandeln.
(Faohsohale Hi: Qainoalllorle in Gablonz.) Die Erößhung dieser, dem k. k.
Unterrichtsrninisterium unterstehenden Schule fand am z. Mai statt. Zu der Eröffnung
waren der Herr Bezirkshauptmann, der Herr Bürgermeister, der Herr Bezirltscommisslir
von Gablonz so wie die beiden Directoren der Bürgerschulen erschienen, und richtete
der Herr Bezirkshauptmann eine Ansprache an die Schüler, sie zum Fleiße und zur Aus-
dauer ermunternd, worauf die Schullocalitaten besichtigt wurden. Die Anmeldungen der
Schüler waren derart zahlreich, dass Hlr die Abend- und Sonntagsschule die Aufnahme
sistirt werden musste. Eingetragen sind x37 Schüler, davon sind: 9 Tagesschüler; ferner
Fortbildungsschüler: 63 für das Zeichnen, 25 für das Modelliren, von denen circa u auch
die Abtheilung für das Ciseliren besuchen, endlich 40 Bürgerschüler, die an drei Tagen
der Woche Nachmittags im Zeichnen unterrichtet werden. Die Raume sind somit voll-
ständig besetzt, und ist dieses günsti e Resultat ein erfreulicher Beweis der Sympathie,
welche die dortige Bevölkerung der achschule entgegenbringt.
(Programm dar Landosansstellnng in Braun.) Das Programm für die Aus-
stellung umfasst. wie die i-Brünner Zeitung- mittheilt, fol ende Punkte: I. Im Sommer
x88: soll in Brünn eine rnllhrische Landesausstellung statt nden, um ein übersichtliches
Bild der Leistungsfähigkeit der Bewohner dieses industriereichen Landes in allen Gebieten
menschlicher Thitiglteit, insbesondere der gewerblichen und landwirthschaftlichen, zu
bieten und durch Belehrung wie Aufmunterung deren weitere Enwicklung zu fördern.
lI. Diese Ausstellung soll sechs Wochen dauern und in der Zeit von Anfang Mai bis
Ende Juli 188i im Augarten, vorbehaltlich der Genehmigung des hohen Landesausschusses,
abgehalten werden. lll. a) Die Ausstellungsgegenstande werden in drei große Abtheilungen
getheilt, welche zusammen a2 Gruppen umfassen; b) ferner sind in Aussicht genommen:
t. Specialausstellungen, als solche der Schafwollenindustrie, Zuckerindustrie, Milzerei,
Molkerei etc., und z. temporäre Ausstellungen. wie von Blumen, Obst, Vieh etc. IV. Ein-
zelne Gruppen sollen ausschließllclt rnihrische Erzeugnisse umfassen, worüber besondere
Bestimmungen verlautbart werden. V. Die Abhaltung von Fachversammlungen wahrend
der Ausstellung wird angestrebt. Vl. Der Verkauf von Ausstellungsgegenstanden soll
möglichst erleichtert werden.
(Glasmalerei-Anstalt in Wien.) Die künstlerische Leitung dieses nunmehr seit
nahezu 4o Jahren bestehenden Etablissements wurde nach dem Tode seines Begründers
Karl Geyling von dessen Erben Herrn Rudolf Geyling, Historienmaler und Assistent
an der Kunst ewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums, und die Vertretung nach Außen
Herrn Alois ow übertragen.
(A. Fantastisch-Ausstellung in Berlin.) Gegenwärtig ist in der k. Nationalgalerie
in Berlin der künstlerische Nachlass A. Feuerbachä ausgestellt. Der illustrirte Ausstellungs-
ltatalog ist eingeleitet durch eine kurze Biographie A. Feuerbachs aus der Feder des Di-
recturs M. Jordan. Unter den Compositionen finden wir den ersten Entwurf zum Decken-
spiegel des Festsaales der Wiener Akademie und vier unvollendete Oelgemalde, welche
für den akademischen Festsaal bestimmt sind: die Gaa schwebend über der Erde mit
einem geflügelten Genius, den gefesselten Prometbeus, beklagt von den Okeaniden, den
Uranos schwebend und die Venus Anadyomene in der Muschel, von Amoretten umgeben.
Außerdem sind 52 Studien zu den Wiener Decltenhildern ausgqtellt. Die Composition des
gefesselten Promctheus lernen wir durch eine Illustration des Kataloges kennen. Die Ge-
sammtzahl der ausgestellten Arbeiten betragt 206. Den Schlusspunkt der Ausstellung