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3. Schauwerkstätten, in denen während der Ausstellung gearbeitet
wird, ferner Maschinen und Werkzeuge;
4. Rnhproducte zur Verarbeitung für Drechsler und Bildschnitzer;
5. chemische Producte als Hilfsmaterialien;
6. Unterrichtsgegenstände, und zwar: gewerbliche Literatur, Modelle,
Entwürfe, Sammlungen, ferner Leistungen von Fachschulen;
7. alte Facharbeiten der Drechsler und Bildschnitzer und einzelne
mustergiltige Arbeiten der Gegenwart.
Vor Allem überraschte die Ausstellung von Rohproducten (Gruppe iV)
durch ihre Mannigfaltigkeit an Hberseeischem und einheimischem Materiale,
wobei einige Hamburger Firmen durch die Exponirung von Elfenbein,
seltenen Horngattungen, verschiedenen Muscheln, Steinnüssen und einer
großen Auswahl meist fremdländiscber Hölzer den ersten Rang einnahmen.
Es ist leicht zu erkennen, von welch' eminenter Wichtigkeit es ist, wenn
die Producenten bei solchen AnlässemGelegenheit finden, die besten Be-
zugsquellen von gutem Rohmateriale kennen zu lernen und zugleich die
Eigenschaften der verschiedenen Spielarten eines und desselben Roh-
materials aus dem Munde der anwesenden Vertreter erfahren können.
Einen gleich praktischen Zweck verfolgte die ebenfalls zahlreich verj-
tretene Gruppe (V) der Hilfsmaterialien und chemischen Producte. Mit
Werkzeugen und mechanischen Hilfsmitteln waren vorzugsweise deutsche
Aussteller vertreten. Mit den neueren Maschinen wurde dem Programme
entsprechend vor den Augen der Besucher in der Ausstellungshalle gearbeitet.
Wünschenswerth wäre es gewesen, in der Gruppe für Bestandtheile
zu Drechsler- und Schnitzarbeiten nicht nur solche Gegenstände zu finden,
welche zur Ausstattung von Rauchrequisiten bestimmt sind, sondern auch
andere Materialien wie Porzellan-, Metall- und Marmoreinlagen, Metall-
beschläge etc. etc.
Bei den fertigen Drechslerarbeiten (Gruppe l) war, wie wohl zu
erwarten stand, die eigentliche Drechslerarbeit nur in wenigen Füllen
ohne Verbindung mit der Schnitzerei zu finden. Von den eigentlichen
Drechslerarbeiten in Holz stehen unter den wenigen Vertretern dieser Art
eine sächsische. und eine Berliner Firma im Vordergrunde, und hatte
namentlich letiztere (O. Schwarz in Berlin) feinere Holzwaaren und zier-
liche Möbel ausgestellt, welche nur mit Lack oder Vergoldung verziert
und ohne Anwendung einer Schnitzerei, als reine Drechslerarbeit ange-
sehen werden müssen, und die eine günstige Wirkung erzielten. Es ist
begreiflich, dass der beschränkte Forrnenkreis der Drehtechnik auf die
Verbindung mit Schnitzerei hinweist; es ist dies auch ganz gerechtfertigt,
doch ist zu beklagen, wenn die Schnitzerei zur Verdeckung mangelhafter
Drechslerarbeiten zu häufig in Anwendung gebracht wird. '
Unter den Drechslerarbeiten in Holz mit Anwendung von Schnitzereien
nahm unter den deutschen Producenten die Collectivausstellung des Berliner
Bildhauervereines eine erste Stelle ein, obwohl die geschnitzten ornamen-