Minlmilnnuen das k. k. üaslerralnh Museums
KUNST UND INDUSTRIE.
(Monatschnift für Kunst und Kunstgewerbe.)
Am t. eine: jeden Mumm mscheim eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr G. 4.k
Redacteur Eduard Ohmollrx Expedition von C. Geroltfs Sohn.
Man babtmnirt im Museum, bei Gerold 6x Comp, durch die Postanstalten. sowie durch
alle Buch- und Kunsthandlungen.
Nr, 18g, WIEN, x. SEPTEMBER 1880.
XViTJahrg.
Inhllt: Dirbüederösterrvichiiche Gewerbe-Ausstellung 18.80. H. - Budxcinblnde. Von l. v. Falke.
' werben.) -- Hlhhdhalxm aus Rnichenbag. -- Lhcraturberidu. -1K.l:iu:re Mittheilnlgen. .-
Beilageqlhmlog der im k. k. Oenerr. Museum ausgestellten Laden, Elfeubeinarbrilen etc. aus
der Simmlung des Herrn Fnedrich Spitzer in Pan-h.
bis liodarüstarrslehische Gewerbe-Ausstellung rasa.
ll.
Möbel und _W0hnungsein richtun g.
Mehr und mehr erweitert sich der Kreis jener Liebhaber, denen es
nicht genügt, ein Kunstwerk, sei es nun eine Büste, ein Bild, oder auch
ein reichverziertes Möbel zu besitzen, um sich an dem einzelnen, in der
alltäglichen Gemeinheit unserer Wohnungen verwaisten, Stücke zu erfreuen.
Einer allgemeinen Harmonie des Hausrathes opfern sie gerne das frag-
lichel Vergnügen, als Besitzer eines bekannten Bildes bewundert oder
beneidet zu werden. Ein weit verbreitetes Handbuch dient diesem Kreise
schon durch Jahre zur Belehrung, in hat ihn wenn nicht geradezu hervor-
gerufen doch verbunden und gekräftigt. Endlich konnte sich auch das
Handwerk diesemhEinüusse nicht länger entziehen;_ Möbel und Tapeten,
Tischzeug und Geschirr gesondert und aus ihrer natürlichen Verbindung
gelöst zu betrachten, wollte so wenig mehr gefallen, dass sich die Fabri-
kanten gezwungen sahen, auf den Ausstellungen die verschiedenen Gegen-
stände in jenem Sinne zu vereinigen, in welchem sie der kunstsinnige Käufer
später würde benützen wollen. Eingerichtete Zimmer aufzustellen, war
1871 in Wien zum ersten Male versucht worden, Seit der Münchner Aus-
stellung von 1876, wo sie vorzüglich gelungen, den allgemeinsten Beifall
gefunden hatten, durften sie auf keiner weiteren Ausstellung fehlen, und
bildeten in den folgenden Jahren in Berlin, Leipzig, Hannover den stärksten
Anziehungspunkt für Unterrichtete und Laien. Und mit Recht bevorzugt
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