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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XV (1880 / 180)

llitthallungon aus Roichonherg. 
Die Presse bringt verschiedene Nachrichten aus Reichenberg, aus 
denen hervorgeht, dass in dieser Stadt und deren Umgebung die kunst- 
gewerbliche. Bewegung in Fluss gekommen ist, dank dem Bemühen der 
dortigen Schulen und Institute, die Gewerbe- und Geschmacksbildung zu 
fördern. Es sind dies vor Allem die Staatsgewerbeschule, das Museum, die 
Webe- und Fachzeichenschule in Reichenberg und die gewerbliche Zeichen- 
und Modellirschule für Quincaillerie in Gablonz. 
.Das Gewerbemuseum veranstaltet demnächst eine Ausstellung 
weiblicher Handarbeiten, zu welcher auch die höhere Stickereischule in 
Wien eine Collection von 4a Stickereien einsenden wird. Die heimischen 
Unterrichtsanstalten, an welchen weibliche Handarbeiten gepflegt werden, 
dürften wohl auch beigezogen werden. Im Herbste wird dann eine Aus- 
stellung von Lehrlingsarbeiten im Gewerbemuseum stattfinden. Diesem 
Institute wurde, wie die Reichenberger Zeitung vom i. August meldet, 
auf Verwendung seines Protectors, des durchl. Herrn Erzherzogs Carl 
Ludwig, vom h. Handelsministerium für das Jahr 188i eine Subvention 
von 1000 H. zugesichert. Aus derselben Quelle entnehmen wir, dass die 
dem Handelsministerium unterstehende Webe- und Fachzeichenschule 
eine durchgreifende Reform erfährt. Dieselbe bezieht sich l. auf die regel- 
rechte Durchführung der allgemeinen Lehrmittelsammlungen, soweit die-' 
selben für die Textilindustrie und einige mit derselben engverwandte kunst- 
gewerbliche Zweige, welche die Flächendecorarion zur Grundlage haben, 
in Betracht kommen; 2. die Gründung einer historisch-technischen Sammlung 
der Reichenberger Textilindustrie; 3. die Gründung eines Unterstützungs- 
fondes für mittellose Schüler der Webe- und Fachzeichenschule; 4. die 
Errichtung eines Wiederholungs- und Fortbildungscurses für absolvirte 
Schüler; derselbe wurde bereits für das nächste Jahr vom Lehrkörper in 
Aussicht genommen und das bezügliche Programm in dem neuen Organi- 
sationsplane in allgemeinen Grundzügen festgestellt. 
Um den alljährlich austretenden Schülern den Eintritt in die Praxis 
nach Thunlichkeit zu erleichtern, hat die Leitung der Schule die Vermitt- 
lung zwischen den Fabrikanten und den absolvirten Schülern selbst in 
die Hand genommen, wodurch den ersteren ebenfalls ein großer Vortheil 
aus dieser Einrichtung erwächst, nämlich der, dass dieselben jederzeit vom 
Lehrkörper der Schule befürwortete, daher in jedem speciellen Falle 
durchaus verlässliche Kräfte erhalten und wurde bereits weit über die 
Grenzen des Heimatlandes von dieser Einrichtung Gebrauch gemacht. 
Die Erfolge dieser von E. Drahan geleiteten Schule traten nicht 
blos bei der letzten Schulausstellung in Reichenberg hervor, sondern es 
kann deren Einfluss auch besonders bei den Arbeiten der J. Ginzkey'schen 
Decken- und Teppichfabrik in dem benachbarten Maffersdorf wahr- 
genommen werden. Wer die Fabrik dieser auch in Wien protokollirten
	        
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