8.
Sendungen von Ausstelluiigsgegenständen sind, an das k. k. Oesterri
Museum adressirt, zollfrei. Ueber Formalitäten, welche zu beobachten
sind, damit auch bei der Rücksendung den Empfängern keine Schwierig-
keiten erwachsen, und über die zollamtliche Behandlung etwa verkaufter
neuer Objecte wird den ausländischen Ausstellern nähere Mittheilung
lvwereheß
11':
'41!" -r '-
- m. u :;' "E -'.".'H?.,
. 9. '
Die Transportskosgen für zur Ausstellung angenommene alte Gegen-
stände trägt das Museum. Für neue Fabricate werden die üblichen Fracht-
ermäßigungen erwirkt werdenj
Wien, ixn Januar 188i.
_ Die Direction
des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie.
Die permanente Summe-Ausstellung Im Stadt-Husum In Znnlm.
Am 6. Jänner l. J. wurde in Znaim die gewerbliche Abtheilung des Stadt-Museums
erötfnet, bestehend in einer permanenten Gewerbe-Ausstellung, an welcher sich alle ein-
heimischen Gewerbetreibenden mit ihren Erzeugnissen betheiligen können. Der Zweck
dieser Ausstellung ist, den Einheimischen und den Fremden ein klares Bild der Znaimer
Gewerbethltigkeit vorzulühren und dadurch dem Puhlicum die Möglichkeit zu bieten,
sich mit den in Znaim erzeugten Handelsmikeln und deren Bezugsquellen bekannt
zu machen. b
Es kommen sehr viele Fremde in der Absicht, l-landelsverbindungen anzuknüpfen,
nach Znnim, reisen jedoch unverrichteter Dinge wieder ab, weil ihnen nicht die Ge-
legenheit geboten ist, sich die nöthige Platzkenntnis auf leichte Art zu verschalfen.
Dem soll durch die permanente Ausstellung abgeholfen werden.
Bei Eröffnung der Ausstellung haben sich nfzehn Geschäftstinnen mit ihren Er-
zeugnissen betheiligt, u. zw.: Die Fabrik Steidl, Thonwaaren; Klnntmerth, Thun-
wanren, Tims L., Kachelöfen und Fxyencen; Tima A., Schlosserwaaren; Swobodn,
Vergolderwearen und Pur-erneute; Schneller, Flechtwaaren; Klusatschek, Ausleg-
schild mit Schrift; Loos, Drexlerarbeiten; Slowak Wwe., Slownk Franz und Sytko 1.,
Thonwaaren; Albrecht, Fayencen; Janesch, Schuhwaaren und Wawrinka, Stahl-
wnnrem- Besonders hervorzuheben sind die von der Firma Steidl und Klammer th
ex onimn Steingutwuren, welche sich durch eine Vorzßglichkeit des Muterüls und eine
Schönheit der Glasur auszeichnen, die wirklich überrascht und diesem neuen Handels-
artikel einen Absatz in Aussicht stellt, der den Porzellanwaren Concurrenz bieten dnrüe.
Es ist überhaupt ein eigener Zug der Znaimer Keramik, dass sie sich auf die
Veredlung des gewöhnlichen Nutzgeschirres sowohl in technischer als auch in nrtistischer
Beziehung verlegt. '
Dieser Vorgang der Znnimer Thonindustriellen trägt ihnen nur nicht das zweifel-
hafte Lob mancher Kritiker, desto sicherer aber die Anerkennung aller Kunst! und Sach-
verständigen ein. '
Noch müssen wir Tima's Kachelöfen und. Loos' Drechslerwnaren rßhrnlich her-
vorheben.
Bei dem Arrangement der Ausstellung haben sich die Herren Eller-Plnnlt,
Sack], Prof. Sterz und Zawadill wesentliche Verdienste um das Znnimer Gewerbe-
wesen erworben. Wir wünschen dem jungen Unternehmen nlles Glück! '-g-