MAK

Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVI (1881 / 185)

163 
auf einem unserer modernen Thonwaarenlagerlgegenüber einen; "kkramij 
sehen Museunn, in dem. die Werke "der (Vorzeit auüaewahrrwerden, klar 
und deutlich-  r . r r " l " i "i ' 
„ Soll. ich Beispieleillir die Schnelligkeit der Fabrication undxdarnit 
Verbilligung der Erzeugnisse bringen? 2 " -' ' ' _" " " 
Heute arbeiten Ziegelmaschinen, die täglich 2o-3o.ooo Ziegel formen} 
lngFayenWflbriken vvemxag du Arbeiter mit zwei Gesellemtäglichliin ro 
Arbeitsstunden) 30001 Dessertteller zu pressen: Die großeFabi-ik von Creil 
in Frankreichliefen I2. solcher Dessertteller um den Preis van r Franc. 
Bapterosse, der. Erfinder der Porzellanknöpfefdie min in unglaub- 
lichen Mengen verbraucht werden, macht mitieiner seiner Maschinewtäg- 
lich 61.10.0010, Stück. „ V , ' "l 
Und so könnte man die Reihe solcher, beinahe absurd erscheinenden 
Leistungen beliebig verlängern. -' ' i ' - 
Es zeigen diese drastischen Beispiele„ wie sich aus dem altenTöpfer- 
handwerk eine ganz gewaltige Industrie herausgebildet hat; mit: dem ganzen 
Gepräge der Neuzeit, mit der Möglichkeit, massenhaft und billig zu pro- 
duciren, wo es gilt, Objecte für den rein praktischen Bedarf zu schalfen. 
" Eine andere Fortschrittsreihe, andersin der Richtung und Arg-werden 
wir 111 der Keramik da linden, wo sie sich die Aufgnbestellt, mit ihren 
Producten zunächst das ästhetische Bedürfniss zu befriedigen, {nro bei 
ihren Gebilden das Schönheitsmonient, vor Allem maßgebend, die prak- 
tische Verwendung oder Verwendbarkeit des Geschatfenenerst in zweiter 
Reihe in Frage komütt._Es isediesd- ich möchte sageny- Keramik ffu; 
den Luxus; wir haben'heute_'das Wort uKunst-Keramiku dßfüß:  A, 
Natürlich laufen die beiden Wege der Entwicklung in unserer In- 
dustrie nicht geradlinig auseinander,"neinfeher parallel. 'Sieis hliingeln 
und winden sich, berühren und' kreuzen sich stellenweise, senden beider-v? 
seits Nebenwege ab, Y die sich bald dauernd vereinigenhiund 'gve'r"adie_ 
hier, wo] Technik und Kunslt zusammengehen, da sind wie {f 
unserem richtigen Feldej da ist's, wo wir vorn modernerfKünstge 
den wahren, richtigen "Segen erwarten. ' " b "i _:' " 1 
Heute hat das Kunsthandwerksich nicht mehr damit! zu'be'gn_ügen,_ 
für eine "kleine bevorzugte CIESSQ wKunststlickeh zu arbeiten und ander. 
bitteren Pille des alten Sprichwortes nOhne Gunst ist Kunst. sunstiu; 
zu schluckenwlmmer werden größere Eixizelkunstwerke alsideij unmitteLi 
bare Ansüuss künstlerischen Genie's, als Obiecte, an derienkich die Kraft! 
des Künstlers m: entfalten kann, dlS höchste ZieldesKuristhai-idwelrks bleiben": 
Aber der größte Werth dieser Kunstwerke ist nicht in ihnen selbst! 
gelegen; i _ ' _ 1""  
Die an solchen Einzelk unstleistun gen wie an denlMustern 
der Vorzeitgewonnenen oder geläuterrenificlrönheirsbeglriffea 
verbreiten,.verallgeme'in'ern sich, "dringen in alle Gewerbe: 
leiten du consurnirende Publicum. ' ' 
 
3c
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.