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als eine solche Ausstellung einer Subventionirung theilhaftig werden
könne; ferner ist als Grundsatz festzuhalten, dass im Ganzen alljährlich
in Böhmen nicht mehr als höchstens drei solche Ausstellungen eine
Unterstützung von Seite des Handelsministeriums linden sollen.
ln demselben Verhältnisse, als die Zahl der Provinzial- und Local-
Ausstellungen sich vermindert, wird es möglich werden, die Bedeutung
der einzelnen Unternehmungen dieser Art durch eine größere auf die
Vorbereitung derselben verwendete Zeit und Mühe zu steigern und ebenso
auch nach Erforderniss die den Veranstaltern derselben gewährte Sub-
vention zu erhühen.
ln diesem Sinne möchte ich es als Kriterien des Umstandes, dass
eine beabsichtigte Ausstellung von solchem Belange ist, um die Erthei-
lung einer staatlichen Subvention zu rechtfertigen, ansehen, dass das be-
treffende Unternehmen sich der Unterstützung der Gemeinde des Ortes
erfreut, wo es abgehalten wird, dass dasselbe schon zum mindesten drei
Monate vor dem festgesetzten Erötfnungstage beschlossen und in Angrilf
genommen wurde und als Minimum eine r4tägige Dauer der Ausstellung
in Aussicht genommen ist, um durch die größere Zahl der Besucher der-
selben die Chancen eines den aufgewendeten Mühen und Kosten ent-
sprechenden Nutzens zu steigern.
Im Interesse von Ausstellungen, welche diesen Voraussetzungen
wenigstens zum größten Theile entsprechen, werde ich gerne sowohl die
Beschickung derselben von Seite des Handelsministeriums mit den auf der
Weltausstellung 1873 erworbenen Mustern in- und ausländischer Industrie-
erzeugnisse bewilligen, als auch für die Betheiligung an derselben Seitens
des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie oder hervorragender
hiesiger lndustrieller, falls es gewünscht wird, mich verwenden, wobei ich
es übrigens für die Mehrzahl der Fälle für richtig halte, nicht eine auf
alle Industriezweige sich verhreitende Ausstellung anzustreben, sondern
diese Ausstellungen mit besonderer Rücksicht auf die in dem betreffenden
Bezirke" vorwiegend betriebenen Gewerbsbranchen zu veranstalten.
Was endlich die zu ertheilenden Unterstützungen betrifft, in welcher
Beziehung von Fall zu Fall die Aeußerung der betreffenden Handels-
und Gewerbekammer einzuholen sein wird, so dürfte es bei einer guten
Organisation der Ausstellungen in den seltensten Fällen nothwendig und
angemessen sein, einen Geldbetrag zur Deckung der Kosten des Unter-
nehmens zu gewähren, vielmehr die Subvention sich regelmäßig auf die
Spendung einer Anzahl Preise zu beschränken haben.
Um diesen letzteren auch' in künstlerischer Beziehung einen Werth
zu geben, treffe ich unter Einem die Einleitung zur Ausprägung von
speciell zu Ehrenpreisen des Handelsministeriums für inländische Aus-
stellungen bestimmten Medaillen im Hauptmünzamte.
Diese Medaillen werden der Hauptsache nach ein für alle Ausstel-
lungen dieser Art gleichbleibendes Gepräge erhalten und nur von Fall