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unerwartet gestorbenen Künstlers zu geben, sondern auch seine kunst-
gewerbliche Wirksamkeit zur Anschauung zu bringen. '
Die Ausstellung wird in den Räumen des Museums (Vorlesesaal und
Vorsaal) stattfinden. Ein Katalog der Laufbergefschen Arbeiten wird
vorbereitet. Wir möchten die Aufmerksamkeit des Publicums schon jetzt
auf diese Ausstellung lenken, damit sich vielleicht diejenigen, welche im
Besitze von Arbeiten des Künstlers sind, veranlasst finden, etwas zur
Vollständigkeit der Ausstellung beizutragen. Mittheilungen, weiche dahin
zielen, möchten entweder an Regierungsrath J. Storck oder an die
Direction des Museums gerichtet sein.
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
November von 16.837, die Bibliothek von 397i, die Vorlesungen von 973 Per-
sonen besucht.
(Stipendien für Arohaologen im Deutschen Reiche.) Um die archäologischen
Studien zu beleben und die anschauliche Kenntniss des classischen Alterthums möglichst
zu verbreiten, sind in diesem Jahre wiederum fünf Stipendien ausgeschrieben, jedes in
der Höhe von 3000 Mark. Die Entscheidung über die Preisarbeiten, welche an den Vor-
sitzenden der Centraldirection, Prof. Dr. Conze, im Museum einzureichen sind, erfolgt
am r. October 1882. Der Stipendiat ist verpflichtet, auf der für den Preis auszuführenden
Studienreise in Rom oder Athen den regelmäßigen Sitzungen j des Instituts beizuwohnen
und dessen Interessen nach Möglichkeit zu fördern. (T ägl. Rundschau.)
(Faohaohale Hi! Holzindustrie.) In Bruck an der Mur ist Sonntag den so. No-
vember die technische Fachschule für Holzindustrie feierlich erötfnet worden. Aufgabe
dieser Anstalt ist die Heranbildnng von Tischlern, Zimmerleuten, Stellmachern, Drechs-
lern etc., den heutigen an das Kleingewerbe herantretenden Ansprüchen entsprechend,
und die thunlichste Einflussnahme auf die Begründung einer Hausinduatrie. Die Leitung
der Anstalt wurde dem Ingenieur Ferdinand Walla, der auch die gleich organisirte
Fachschule in Bergreichenstein vor drei Jahren einrichtete und bis zu seiner Berufung
nach Bruck leitete, übertragen und für den praktischen Unterricht der Bautischler Johann
Herber ernannt. Es steht im nächsten Jahre eine Erweiterung dieses Instituts durch
Errichtung einer Section für Metallhearbeitung in Aussicht.
(Frequenz der Staatsgewerbesohnle in Pilsen.) Die Staatsgewerbeschule in
Pilsen weist heute eine namhafte Frequenz-Zunahme auf, denn die Tagesschule wird
von 1x7 und die gewerbliche Fortbildungsschule von 240 Schülern besucht.
(Faohaohnle für Photographie und Reprodnotion in Salzburg.) Diese rasch
auiblühende Ahtheilung der Staatsgewerbeschule in Salzburg ist heuer bereits überfüllt
und mussten Anmeldungen von Schülern für das nächste Semester vorgemerkt werden.
Die Schüler, durchschnittlich 25-30 Jahre alt, haben meist ausgezeichnete Vorbildung,
akademische, technische und andere Hochschulbildung. Welclf ausgebreitetes Renommee
diese erste Fachschule für Photographie und die Reproductionsverfahren sich bereits
erworben hat, beweist der Umstand, dass auch das Ausland aus den weitesten Grenzen,
Frankreich, Russland, Amerika, Persien Zöglinge hierher entsendet hat. Am meisten be-
gehrt sind die rein praktischen Facher, und zwar: Lichtdruck, Zinkatzung, Photolitho-
graphie, Kohledruck, I-Ieliogravure und die neueren Speeialitatemwie Gelatine-Emulsionen.
(Ausstellung in Rom.) Während wir den in diesem Hefte vorliegenden Aufsatz
über die Mailänder Ausstellung dem Drucke übergaben, erhielten wir Nachricht von dem
Projecte einer Weltausstellung in Rom. Unter dem Vorsitze des Principe Placido Ga-
brielli hat sich eine Privatgesellschait gebildet, welche in den Jahren r585-i886 in
Rom eine Weltausstellun in's Leben rufen will. Es finden sich unter den Mit-
gliedern des Comitfs sehr vie e hervorragende Namen des hohen Adels und des Parla-
mentes. Der Gedanke einer Weltausstellung begegnet großen Bedenken. Vor Allem findet
man, dass das heutige Italien noch nicht in so sichere friedliche Bahnen eingetreten ist,
als dass man schon jetzt sich für eine Weltausstellung- in Rom begeistern konnte. Eine
solche Ausstellung wird von unseren officiellen und industriellen Kreisen große Geldopfer
verlangen, während Italien bisher als Käufer nirgend besondere hervorgetreten, ist. Die
Zeit, wo man Weltausstellungen mit Acclamation aufgenommen hat, ist langst vorüber.
Dass Rom, welches mehr als irgend eine Stadt Italiens in seinen gewerblichen Bedürf-
nissen vom Auslande abhängig ist, daran geht, seine einheimische gewerbliche Produclion
zu heben, ist begreiflich. Hoffentlich wird man in Rom zur Einsicht gelangen, dass die