aus Krystallglas, nach dem Entwurfe des "Prof. H. l-lerdtle, ausgeführt
von J. 8t L. Lobtneyr, die nach dem Entwurfe des Regierungsrathes
Prof. J. Storck im böhmischen Erzgebirge ausgeführte Spitzengarnitur,
im Besitze Ihrer kais. Hoheit der Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie,
mehrere Huldigungs-Adressen etc.
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
December von 41.27: , die Bibliothek von 288i, die Vorlesungen von 760 Per-
sonen besucht.
(Weihnaohbs-Ausetellung in Graz.) Diese vom steiermärkischen Vereine zur
Förderung der Kunstindustrie in Graz vom 1. bis 24. December v. J. veranstaltete Aus-
stellung umfasste blos Gegenstände der modernen Kunstindustrie von Producenten Steier-
marks und der angrenzenden Alpenländer. Die Zahl der Aussteller betrug 72 und waren
besonders die Schlosser, Tischler- und Hafner-, Bronze- und Zinnarbeiten vertreten,
schließlich Majolikamalerei und Stickereien vnn Dilettanten. Der uns vorliegende Aus-
stellungs-Catalog zeichnet sich dadurch aus, dass er bei den größeren Firmen über die
Entwicklung des Geschäftes, die Zahl der beschäftigten Arbeiter und die eventuell bereits '
errungenen Auszeichnungen bei Ausstellungen Nachricht gibt.
(Permanente Ausstellung tirolisoher Kunstgewerbe.) Angeregt durch den
Director der Staatsgewerbeschule in Innsbruck, Architekt Deininger, beschäftigt sich
der _Tiroler Gewerbeverein lebhaft mit der ldee, in Innsbruck unter seiner Controle eine
permanente Ausstellung tirolischer kunstgewerblicher E rz eugn i ss e,
resp. ein Commissionslager für solche in's Leben zu rufen. Hier wäre eben sehr wichtig,
dass auch die Fachschulen Tirols sich betheiligen und hoffen wir, dass die hohe Staats-
regierung, welcher es doch um Absatz der in den Schulen, resp. in den abgelegenen
lndustriebezirken geschaffenen Erzeugnissen zu thun sein muss, ihre Genehmigung hiezu
ertheilen wird, Die Sache ist so weit vorbereitet, dass alle Holfnung vorhanden ist, diese
Institution mit Beginn des Jahres 1882 in Wirksamkeit treten zu sehen. - So erfreulich
die Nachrichten uber die Thatigkeit des Gewerbevereines, so wenig erbaulich sind die
Nachrichten über das Landesmuseum. Die Reorganisation der Museumsverwaltung scheint,
zu unserem Bedauern, aut unuberwindliche Hindernisse zu stoßen.
(Anstellung audelavlseher Bausindustrie in Agram.) Wir erhielten über
diese jüngst in Agram veranstaltete Ausstellung folgende Notiz: Es wird selten möglich
sein, so viele schone und interessante Erzeugnisse sudslavischer Hausindustrie beisammen
zu finden, wie auf dieser Ausstellung. Dalmatien hat nicht viel, aber sehr schon und
charakteristisch ausgestellt, Kroatien ist merkwürdigerweise sehr unvollständig, hingegen
Slavonien glanzend vertreten. Unter den 2000 Ausstellungsgegenständen ist den factischen
Verhältnissen entsprechend hauptsächlich die Textilkunst vertreten, wie sie vollständiger
und schöner wohl noch nie ausgestellt war. Die allerorten blühende Ledermosaik und
die Stickereien auf Leder sind der kalten Jahreszeit wegen, wo die Leute ihr Rauhwerk
brauchen, fast gar nicht vertreten, was umsomehr zu bedauern ist, als man auf einer
Rundreise durch Slavonien Gelegenheit hat, gerade diesen Zweig der Hausindustrie viel-
fach zu bewundern.
(Schweizerische Landes-Gewerbeausstellung 1883.) Ueber das Project zu
einer zweiten Schweizerischen Ausstellung in Zürich (die erste fand im Jahre 1857 statt)
entnehmen wir der i-Bayrischen Handelszeitungu Folgendes: Dieselbe wird als nationale
Kundgebung aufgefasst und soll demnach alle Erzeugnisse- der Industrie, der Gewerbe,
des Kunstgewerbes, der bildenden Künste und der Landwirthschaft der ganzen Schweiz
vereinigen, sdwie das Unterrichtswesen derselben zur Anschauung bringen. Zugelassen
werden alle Gegenstände schweizerischen Ursprunges, im Bereiche der bildenden Künste
auch solche, welche von schweizerischen Künstlern im Auslande geschatfen wurden. Die
angemeldeten Gegenstände sollen einer Vorprüfung nach Qualitat und Quantität durch
Fachexperten oder Fachcommissionen unterworfen werden. Das Unternehmen wird ver-
waltet durch eine schweizerische Ausstellungs-Commission, bestehend aus dem Chef des
schweizer. Handels- und Landwirthschafts-Departements als Vorsitzenden, aus Repräsen-
tanten der Cantone, aus Vertretern der sich für die Ausstellung interessirenden Corpo-
rationen, aus Vertretern der Actionare des Betriehscapitals, aus den Mitgliedern des
Centralcomitäs, sowie aus den. durch Cooptation beigezogenen Persönlichkeiten. Für die
eigentliche Geschäftsführung hat die Ausstellungscommission ein Centralcomite mit dem
Sitze in Zürich ernannt. Die Zuricher haben diesmal ein} eigenartiges Finanzprogramm
fur die Ausstellung entworfen, indem sie mit bewundernswerther, doch erwünschter
Kühnheit zwei neue Grundsätze aufstellten, einmal von keinem der Aussteller
irgend welche Platzmiethe zu verlangen und sodann auf iede unlautere Ein-
nahmequelle zu verzichten, insbesondere keine Lotterie zu veranstalten Zu Kosten des