St. Ladislaus-Platz in Groß-Wardein.
Groß - Wardein.
er von Budapest mit dem Eilzug nach Groß-Wardein (Nagy-Varad)
reist, fährt vier Stunden laug gegen Osten immer durch Ebenen quer
durch das ganze große Alföld und sieht erst gegen Ende der fünften
Stunde Berge auftauchen. Es sind dies die westlichen Ausläufer des
südöstlichen Abschnitts der Karpathen: die Kuppen des Bihar- und
Rez-(Kupfer-)Gebirges. Diesseits dieser Berge, wo der Zug endlich aus der Ebene an
eine Kette sanfter Hügel gelangt, liegt Groß-Wardein.
Neben der Stadt münden von Osten her zwei Flußthäler, die des Berettyö und
der Sebes-Körös (reißenden Körös), und da begegnen sich auch alle Straßenlinien, die
das Alföld mit den östlichen Landestheilen verbinden. Nahe der Stadt breitet sich über
Berg und Thal der Kirälyerdö (Königswald), der gegen Osten bis an die Szamos hin
streicht und die Stadt ehemals ohne Zweifel auch im Norden und Westen umgab, bis er
später durch die Entwicklung der Landwirthschaft an die eine Seite derselben zurückgedrangt
wurde. Aus der Wildniß des Kirälyerdö bricht die reißende Körös hervor, die rm
Sommer so klein und sanft ist, daß ein Kind sie durchwaten kann, nach plötzlicher Schnee
schmelze aber oder nach schweren Regengüssen sich wild und zügellos geberdet wie die scheiß,