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Hermann Ulfenheimer in Innsbruck, Ludw. Schmidt in Wien. Ausstellungs-
Medaillen .' Josef Ghedina in Cortina d'Ampezzo, J. Novak in Wien, Samuel
Fischer v. Farkashaz in Herend, J. R. Schutz in Liboje bei Cilli, Sigmund
Jaray, Johann Klöpfer in Wien. 28. Classe. Graphische Kunst, Graveur-
arbeiten, Plastik etc. Ehren Diplome: Eduard Hölzel in Wien, Tiroler
Glasmalerei in Innsbruck. Ausxtellungs-Medaillen: Carl Geyling's Erben in
Wien. Anerkennungs-Diplome: G. Reilfenstein, Otto Holzhausen in Wien.
- V. Gruppe. 31. Classe. Unterrichtswesen. (Lehrmittel). Ehren-Diplome:
Anton Andöl in Graz. AusstelIungs-Medaille: Franz Steflitschek in Wien.
(Salzburger Kunstindustrie-Ausstellung.) Am l. Mai t88t
wird die permanente Salzburger Kunstindustrie-Ausstellung eröffnet. Zur
Ausstellung gelangen daselbst nur Salzburger Landesproducte. Wir werden
in der nächsten Nummer ausführlicher auf das Ausstellungsprograrnm
zurückkommen.
(Ausstellnngsfeat des Alpenvereines.) Die Section hAHStIiBl des deutschen
und österreichischen Alpenvereines veranstaltet am 4. und 5. December d. J. in den Sälen
der k. k. Gartenbaugesellschaft in Wien eine möglichst vollständige Ausst ellung der
Erzeugnisse der in den österreichischen Alpenländern befindlichen
Fachschuilen, um dem Publicum die Gelegenheit zu bieten, die Arbeiten derselben zu
prüfen und zu billigst festgesetzten Preisen zu erwerben.
(Knnatgewarbliehe Ihuhsohule.) Aus Tetschen, 19. October, berichtet die
i-Reichenb. Ztg'-: i-Das k. k. Handelsministerium hat bestimmt, dass an der Tetschner
kunstgewerblichen Fachschule im heurigen Schuljahre auch Unterricht in der Chemie
mit besonderer Berücksichtigung der Siderolith- und Majolika-lndustrie durch den eigens
hiefür vom k. k. Handelsministerium bestellten Industrial-Chemiker ertheilt werden soll.
Es können sowohl die Zöglinge der Fachschule als auch Hospitanten, das sind solche
Fachleute, die mit dieser Schule in keiner Verbindung stehen, denen jedoch die Kennt-
niss der Chemie für ihre industriellen Bedürfnisse von Nutzen sein kann, an diesem Un-
terrichte, welcher unentgeltlich ertheilt wird, Theil nehmen."
(Maler in Reiohenau.) Drei Stunden von Reichenberg liegt ein Dorf, das weniger
bekannt ist, als es bekannt zu sein verdient. Es ist dies das Dorf Reichenau und ist ein
merkwürdiger Ort, weil sich die dortige Bevölkerung von der Ausübung einer unserer
schonen Künste ernährt, von der Oelmnlerei. Diese Kunst wird dort gleichsam als Haus-
industrie betrieben. Reichenau's Bevölkerung hat eben ein eigenes Talent zur Ausübung
dieser Kunst. Allerdings wird viel Mittelmaßiges und Schlechtes erzeugt, aber doch auch
Bilder von Kunstwerth. So erzählt der Schriftsteller Professor Dobisch, er habe in
Reichenau Bilder gesehen, darunter auch Bilder von einem Madchen gemalt, die auf
jeder Kunstausstellung mit Ehren bestehen könnten. Damit nun dieser Kunstindustrie-
zweig in Reichenau auf eine möglichst hohe Stufe der Vollendung gebracht werde, hat
die Regierung vor sechs Jahren in dem genannten Dorfe eine Maler-schule - eine Maler-
akademie im Kleinen und die einzige ihrer Art in Oesterreich - in's Leben gerufen,
welche mit zahlreichen Lehrmitteln ausgestattet ist und unter der vortrefflichen Leitung
des Akademikers Ernst Haseroth steht. Dass diese Schule aber auch ihren Zweck
erfullt und auf die Bildermalerei in Reichenau von dem günstigsten Einflusse ist, bezeugt
ein Vergleich der Bilder von heute mit einem von damals, als die Schule noch nicht
bestand. Fast in jedem Hause in Reichenau sitzt ein Maler vor seinem Staifel, emsig den
Pinsel führend. Während früher namentlich Heiligenbilder gemalt und nach Russland,
Baiern und Tirol abgesetzt wurden, werden heute Bilder jedes Genres gemalt. Die Rei-
chenauer Bilderindustrie hat sich bereits ein sehrumfangreiches Ablatzgebiet geschahen
und participiren an demselben nicht nur fast alle Lander Europas sondern Nordamerika
und Australien. Zu beklagen ist nur, dass der Verdienst der tReichenauer Maler ein aehr
kleiner ist. Namentlich momentan-wie überhaupt alljährlich um diese Zeit-verdienen
die dortigen Maler, deren es weit über hundert gibt, sehr wenig. Mit Noth, dass sie ihr
Leben mit ihrer Familie durchbringen. Es wäre zu wünschen, dass diesen braven Kunst-
lern von Seite ihrer Mitbürger eine Unterstützung wurde, was am allerbesten dadurch
geschähe, wenn fleißig von Nah und Fern Bestellungen an sie einlieten.
(Kunatgewerbliohea M18 Liitßll.) Am 14.. October fand zu Littau in Mahren
die constituirende Generalversammlung der Productivgenossenschaft für Kunsttisch-
lerei statt, welche gegründet wurde, um durch Einführung dieses neuen ndustriezweiges
der arbeitslosen Bevölkerung, insbesondere für die Zeit das Winters, einen Erwerb zu