oencnt über die zur Begründung dieses Unternehmens bisher getroffenen Einleitungen.
Von den Anwesenden aus den drei Gerichtsbezirken Littau, M.-Neustadt und Konitz
wurden sogleich 150 Antheile des Unternehmens gezeichnet. Bei der Wahl des Genosen-
schafts-Ausschnsses wurde Herr Bezirkshauptmann Zarda einhellig zum Obmanne gewählt.
Ferner wurde beschlossen, mit dem Unternehmen eine Flechtschule in Verbindung
zu bringen, in welcher Zöglinge eine vollständige theoretisch-praktische Ausbildung in
der Weidencultur und Kunstflechterei erhalten sollen. Um jedoch die Wohlthaten eines
leichteren und ergiebigeren Erwerbes dem ganzen politischen Bezirke und insbesondere
jenen Gemeinden zugänglich zu machen, die im verflossenen Winter einer fühlbaren Noth
preisgegeben waren und bei dem Niedergang: und geringen Absatze der in diesen Ge-
meinden erzeugten Flechtwaaren aus Stroh einen höchst nothdürftigen Erwerb fanden.
wird von dem Genossenschafts-Ausschusse auch über Mittel berathen werden, wie die
Einführung dieserlndustriezweiges in jenen Gegenden am schnellsten und vortheilhaf-
testen bewerkstelligt werden könne, und ist vorderhand die Entsendung von Wander-
lehrern nach Thunlichkeit in Aussicht genommen.
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(Archäologischer Fund.) In {Jochenstein bei Obernzell an der Donau wurde
vor Kurzem - wie die Linzer i-Tagespost- mittheilt - ein bemerkenswerther Fund ge-
macht. Einem Bauer von Jochenstein fiel, so oft er seine Waldung beging, eine Stein-
tafel auf, welche mitten im Holze lag, t'3 Quadratmeter groß; er beschloss, diesen
Stein zu heben, hob ihn wirklich und war sehr erstaunt über den Fund, den er machte.
Es waren unter dem Steine sechs kupfeme Kopfringe, vier Armbandspiralen mit je neun
Gangen und zwei Streitaxte, Alles reines hartes Kupfer (wahrscheinlicher Bronze). Sämmt-
liche Gegenstände sind gut erhalten, und Säcklermeister Nolde in Obernzell hat die-
selben in Verwnhnmg.
(Ausgrabungen bei Ofen.) Die Altofner Ausgrabungen haben das Marmorhaupt
einer Nemesis zu Tage gefordert. Wie v-P. N.- meldet, soll Aussicht vorhanden sein, dass
man auch den Körper der Göttin noch finden werde. Gleichzeitig wurde auch ein Stein
vorgefunden, der seiner lnscription nach Jupiter gewidmet scheint. Die glänzenden Re-
sultate der bisherigen Ausgrabungen dürften die Fortsetzung der Arbeiten veranlassen.
(Gewerbe-Ausstellung in Komorn.) Am zo. August wurde in der Stadt Komorn
eine von dem dortigen Selbstbildungs- und Krankenvereine fjunger Gewerbetreibenden
angeregte Gewerbe-Ausstellung eroEnet. Als Ausstellungslocal dient das geräumige für
diesen Zweck sehr geeignete Gebäude des gewesenen reformirten Collegiums, in welchem
die ausgestellten Gegenstände in acht Sälen untergebracht sind; die Aussteller sind ins-
gesammt Komorner Gewerbetreibende.
(Einrichtung von Faohschuleu in Hildesheim.) In Hildesheim ist die städtische
Behörde im Anschlüsse an die dortige gewerbliche Zeichenschule mit der Bildung von
Fachclassen vorgegangen. Vorderhand sind solche Classen für Decorationsmaler und
Töpfer mit beschränktem Tagesunterricht errichtet worden.
(Ausstellung in 3111338111881.) Mit der im nächsten Jahre Anfangs Mai in
Stuttgart zu eröEnenden Württembergischen Landes-Gewerbeausstellung soll auch eine
Ausstellung von Werken der bildenden Kunst verbunden werden. Dieselbe umfasst nur
Original-Productionen der Malerei, Bildhauerei und vervielfaltigenden Künste, welche seit
dem Jahre 1870 entstanden sind. Aus eschlossen sind Werke, welche im Besitze üflent-
licher Galerien sind, ferner Copien, P otographien und andere auf mechanischem Wege
erzeugte Werke, sowie anonyme Arbeiten. Aus dem Gebiete der Architektur sind Zeich-
nungcn und Modelle von vorherrschend künstlerischen Entwürfen, ferner künst-
lerische Original-Darstellungen von alten Gebäuden, Ausstattungsstücken etc. zugelassen.
im Privatbesitz befindliche Kunstwerke können nur mit ausdrücklicher schriftlicher Ge-
nehmigung der betreffenden Künstler ausgestellt werden. Die Beurtheilung der Zulässig-
keit der auszustellenden Gegenstände ist Suche der Kunstsection. Zur Pramiirung hervor-
ragender Leistungen wird die königliche Staatsregierung um Bestellung einer Jury ersucht
werden. Die Kunstsection vermittelt den Verkauf ausgestellter Werke gegen eine Pro-
vision von SpCt. vom Kaufpreise. Die Auszahlung der Kaufgelder erfolgt sofort nach
deren Eingange, die verkauften Gegenstände werden dem Käufer nach Schluss der Aus-
stellung nnd nach Zahlung des Preises ausgeliefert. Der Termin für die Anmeldung lauft
am 15. Januar, jener für die Einsendung der Objecte am 15. April 188i ab. Die Schließung
der Ausstellung Endet im October x88: statt. Alle brieflichen Anfragen und Mittheilungen
sind franco und ausschließlich an die i-Ausstellungscommission, Konigstraße 37, Stuttgart-t
zu richten.
(Kunstgewerbe-Muaeum in Magdeburg.) Der Vorstand des Kunstgewei-be-
Vereins zu Magdeburg beschäftigte sich im verliossenen Summer mit einer Angelegenheit
von höchster Wichtigkeit für den Verein und dessen Zukunft: die Gründlung eines Kunst-