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gewerbe-Museums für die ganze Provinz in Magdeburg. Die Details der gepilogenen, sehr
eifrigen Verhandlungen entziehen sich vorlaußg noch der öffentlichen Erörterung, da sich
jedoch sehr hochgestellte Personen für das Project interessiren, so ist an einer Durch-
führung desselben kaum zu zweifeln.
(Deutsche Kunstgewerbelmllo in Berlin.) Der Berliner nVerein für deutsches
Kunstgewerbe- eröffnet mit dem t. November d. J. im sogenannten Rothen Schloss
unter dem Namen v-Deutsche Kunstgewerbehalle-i ein permanentes Schaustellungs- und
Verkaufsinstitut. Die Annahme der offerirten Gegenstände untersteht dem Unheil einer
Jury. Die Platzmiethe und der Procentsatz an Verkaufsprovision sind billigst berechnet.
Die Lage des Locals im Mittelpunkt der Stadt ist vorzüglich und die Namen der Com-
missionsmitglieder, zu welchen Prof. Dr. Vogel, Prof. Doepler, Architekt Prüfer, sowie
die Inhaber hervorragender kunstgewerblicher Werkstätten zahlen, bürgen für eine ge-
deihliche Entwicklung des Unternehmens. _
(Weltausstellung in Berlin.) Der bleibende Ausschuss des deutschen Handels-
, tages in Berlin hat in seiner Sitzung vorn 8. October l. J. sich über die Frage einer
Weltausstellung in Berlin und die Zielpunkte dds deutschen Gewerbe-
ausstellungswesen nach der i-A. A. Z.- in folgender Weise ausgesprochen: Von 30
Handelskammern sind diesbezügliche Gutachten eingegangen. Elf sprachen sich mehr oder
weniger entschieden gegen die Weltausstellungen im Allgemeinen, beziehentlicb gegen die
Veranstaltung einer solchen in Berlin aus. Es wird geltend gemacht, dass es der inter-
nationalen Ausstellungen überhaupt nicht mehr bedürfe, urn die Kraft der Volker auf '
industriellem Gebiete zu messen, dafür sorge jetzt die offene Concurrenz auf dem Welt-
markte, welche kein Grenzverbot aufzuhalten vermoge. Freilich sei die Berliner Aus-
stellung von 187g ein großer Erfolg gewesen, wenn aber die Reichshauptstadt auch an-
gefangen habe, mit gutem Erfolge voranzugehen, so sei damit durchaus nicht erwiesen,
dass das ganze Deutschland in gleichem Tempo folgen könne. Es sei daher nothwendig,
dass Deutschland vorerst mit sich selbst arbeite, um das verlorene Ver-
trauen bezüglich seiner industriellen Leistungen wieder zu gewinnen;
dies konne man aber nur durch fortgesetzteWettkampfe im Bereich der
deutschen Industrie erreichen, d. h. durch deutsche Ausstellungen.
Eine Weltausstellung in Berlin dürfte dagegen nur auf einen verhältnismäßig schwachen
Besuch aus den westeuropäischen Lindern zu rechnen haben. Alle Gutachten aber sind
einig in der Ansicht, dass falls eine Weltausstellung in Europa veranstaltet werden sollte,
unter allen Umständen Berlin der Ort sein müsste, wo sie stattzutinden habe.
(Ausstellung in Nordhausen) Der erst seit dem Vohriahre bestehende Gewerbe-
verein zu Nordhausen hat schon heuer eine Gewerbeausstellung veranstaltet, welche von
mäßiger Ausdehnung, aber als wohl abgeschlossenes Ganze genügender Zeugniss von der
gewerblichen Thatigkeit in dem begrenzten Gebiete Thüringens und der Harzlander ab-
zulegen im Stande war. Das Gesammtergebniss ist auch ein durchaus zufriedenstellendes;
der Berichterstatter in Nr. r der neugegründeten Zeitschrift i-Pallas- weiß genug des
Anerkennenswerthen, allerdings neben vielem noch der Verbesserung Bedürftigen zu er-
wähnen, und auch das materielle Resultat ist überraschend gut ausgefallen. Der Garantie-
fonds von 20.000 Mark wird den Zeichnern zurückgezahlt werden können und noch ein
Ueberschuss sich herausstellen.
(Süülüfä. Donatello.) ln Florenz hat sich unter dem Namen Societia Donatello
eine Gesellschaft gebildet, welche den Zweck verfolgt, Kurst und Industrie zu fördern.
Die Gesellschaft wird im Spätherbst eine Ausstellung von Werken antiker Kunst, von
Werken der Kunst und Industrie überhaupt und von Gemälden berühmter in- und aus-
ländischer Meister unserer Zeit in Florenz veranstalten und fordert auch die ausländischen
Künstler auf. dieselbe zu beschicken. Anfragen sind an das Comitato esecutivn della Societä
Donatello zu richten. Die eingesandten Werke müssen zwei Monate lang in der Aus-
stellung verbleiben, auch wenn sie während derselben verkauft werden.
(Vandalismus in Aegypten.) Die Deutsche Bauzeitung bringt nach dem Pariser
IÄfCllllCCYCl die Nachricht, dass auf Befehl des Khedive die berühmten Pyramiden der
Zerstörung preisgegeben werden, da zahlreiche Blocke gebrochen werden, um dieselben
zum Bau einer neuen Moschee zu verwenden.
(Marmor in Japan.) Professor Gagliardi am Polytechnikum zu Tokio hat in
Japan große Brüche von weißem und schwarzem Marmor entdeckt.
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