vertreten sein. auch Spanien, Belgien, Italien, die skandinavischen Reiche
und die Schweiz werden durch zahlreiche und zweifellos auch gute Werke
vertreten sein. Die österreichische Plastik, welche in den letzten Jahren einen
großenAufschwung genommen hat, dürfte einen hervorragenden Platz auf
der internationalen Ausstellung einnehmen, da ihr die erste Bedingung
einer guten Ausstellung. ein genügender Raum, zur Verfügung gestellt
wurde. Dieser internationaleh, von der Wiener Künstlergenossenschaft ge-
leiteten Ausstellung wurden alle jene Begünstigungen zugestanden, welche
sonst Staatsausstellungen von Seite der Regierung zu Theil werden.
Wir begleiten die Eröffnung der Ausstellung, die wir mit Rücksicht
auf die Wechselbeziehungen zwischen der bildenden Kunst und den Kunst-
gewerben eingehend besprechen werden, mit unseren besten Wünschen
und mit der Hoffnung, dass sich das Institut der periodisch wiederkeh-
renden und mit Staatsunterstützurig ausgestatteten Kunstausstellungen be-
festigen und in Wien einbürgern möchte. Es wird dies nicht allein von dem
materiellen Erfolge der Ausstellung abhängen, sondern noch mehr von
dem Takte und der Einsicht der Wiener Künstlergenossenschaft, den
Bedürfnissen unserer Kunstfreunde und Künstler entgegenzukommen.
Das Künstlerhaus ist durch bedeutende Zubauten nach den Plänen
der Architekten St reit und Sch ach ner vergrößert worden. Die Architektur
ist etwas- schwerfällig und an der rückwärtigen Seite des Gebäudes nicht
vollständig geglückt. Aber die inneren Räume - und darauf kommt es
vor Allem an - sind geschmackvoll decorirt, gut beleuchtet und werden
künftighin hinlänglich Raum bieten für die Bedürfnisse der Wiener
Künstlergenossenschaft. Niemand wird es bestreiten können, dass Wien
durch das erweiterte Künstlerhaus einen Bau erhalten hat, der vollkommen
geeignet sein wird, den Ausstellungszwecken Wiens für bildende Kunst
in würdiger Weise zu dienen. R. v. E.
Die tiroler Glasmalerei 1877-1881.
Von Dr. Alb. Jele.
Wiederholt wurde in diesem Lustrum der Versuch gemacht, Revue
zu halten über die seit dem letzten Jahresberichte abgelaufene Thätigkeit;
aber nie bot sich ein natürlicher Abschnitt dazu, oder kaum, dass sich
ein solcher bot, bereiteten sich schon neue, weittragende Unternehmen
vor, deren Einführung und Entwicklung man erst abwarten wollte, ehe
man darüber zu sprechen wagte.
Endlich aber heißt es abschließen, wie mit einem Werke, das der V
gewissenhafte Autor zeitlebens nicht in die Oeffentlichkeit brächte wegen
des steten Ungenügens für ihn selbst, das er aber der Mitwelt nicht vor-
enthalten darf, weil diese trotz seiner Unzufriedenheit doch daran ihre
Befriedigung hat.