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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVII (1882 / 199)

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Noch nennen wir aus 1877 die Glasgemälde für die romanische 
Schlosskirche in Wechselburg, nach Cartons des Prof. Stolz, zwei 
Faeadenfenster für das Santo, in Padua nach Prof. Joh. Klein, ein Figuren- 
reiches Herz Jesu-Fenster flir Weseke in Westfalen, den Abschluss der 
Bocholter Glasmalereien, welche die ganze Pfarrkirche mit dem Leben 
Christi in leuchtenden Glasteppichen umspannen. 
Kaum minder reichhaltig entfaltete sich die Thätigkeit des fol- 
genden Jahres 
1878 
worauslwir nur hervorheben wollen: Neuerdings Fenster für die St. Mi- 
chaelskirche in Luxemburg; die Legende der heil. Odilia für Len g- 
stein (Tirol); Figuralfenster nach Altschwend und Untertilliach. 
Auf der Pariser Weltausstellung war die Tiroler Glasmalerei 
vertreten durch eine romanische Rosette von D. Avanzo für .Stift Hei- 
ligenkreuz, durch das von Cardinal Haynald in die Votivkirche 
gestiftete St. Stefansfenster, endlich durch das von Sr. Majestät Kaiser 
Franz Josef I. der deutschen Kirche dell'Anima zu Rom geschenkte 
Hauptfenster: Maria als Hilfe der armen Seelen. Skizze und Cartons 
dieses überaus schön erfundenen und tief durchdachten Renaissance- 
Glasfensters rühren von Ludwig Seitz her. In keinem Glasgemälde dieses 
Stils hat das Institut in so brillanter Weise seine Mittel und sein Können 
entfaltet. 
ln nächster Nähe, in der Pfarrkirche zu Wilten, schloss es durch 
fünf Figuralfenster im Schilf die Marienlegende und gab dem Musikchor 
durch eine beil. Cäcilia würdigen Schmuck. Wir nennen ferner aus den 
für Tirol in diesem Jahre ausgeführten Kunstfenstern die flir Telfe s, 
Klausen, Lengmoos, Pergine und das vom Grafen Forni in die 
Bozner Pfurrkirche gestiftete reiche Glasgemälde mit dem Tode Mariens. 
ln decorativem Charakter gehalten waren die kleinen Chorfenster für 
Silberthal (Vorarlberg), indem die farbigen Figuren sich von schwung- 
voll entwickeltem Grisaille-Arabeskengrunde symbolischen Inhalts frei und 
leuchtend abheben. 
Nennen wir noch die Fenster für Haag und Cirknitz, den Stamm- 
baum Marien's für die St. Annacapelle des Prager Dorns nach Cartons 
des Akademie-Directors van Swerts, die der Sternberg- Capelle mit der 
Glorification der heil. Jungfrau und den Patronen Böhmens in Einzel- 
figuren, wozu Dombaumeister Mocker mit Prof. Sequens die Entwürfe 
und Details geliefert. 
In dieses Jahr fallen die ersten Aufträge für Stift Hohenfurth in 
Böhmen, dessen kunstsinniger Abt L. A. Waekaf umfassende Bauten und 
Restaurirungen in Stift und Kirche einleitete. Gegenstand dieser Kunst- 
fenster war: Englischer Gruß, Tdd des heil. Josef, die Communion des 
heil. Benedict, das Salve Regina des heil. Bernhardus, Glasgemälde von
	        
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