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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVII (1882 / 200)

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Die internationale Kunstausstellung im Künstlerhause. 
ll. 
Es wurde bereits in der vorigen Nummer der Mittheilungen des Mu- 
seums betont, dass die österreichische Abtheilung auf der internationalen 
Kunstausstellung unvollständig ist, und wir können heute hinzufügen, dass 
die österreichische" Kunst auf dieser Ausstellung auch nicht hinlänglich gut 
vertreten ist. Es liegt heute vor aller Augen klar, dass die Vorbereitungen 
zu dieser Ausstellung nicht mit der gehörigen Umsicht vorgenommen worden 
sind und dass sowohl in der österreichischen, als in der ungarischen Abthei- 
lung bei Zulassung der Bilder nicht mit jener Strenge vorgegangen wurde, 
als dies bei einer Ausstellung, welche die Elite der Kunstleistungen der 
ganzen Monarchie in sich vereinigen sollte, unbedingt riöthig gewesen wäre. 
Die Unvollständigkeit in der Vertretung derösterreichischen Kunst findet 
wohl theilweise darin ihre Erklärung, dass eine Reihe von Künstlern, welche 
gegenwärtigStaatsbürger der österreichisch-ungarischen Monarchie sind, ganz 
programmwidrig in der Abtheilung des deutschen Reiches ausgestellt haben. 
Von den im Auslande lebenden österreichischen Künstlern haben unter 
Oesterreich-Ungarn nur'A. Hynais, M. Munltacsy, C. Karger, O. v. Thoten, 
E. Charlemont, L. Horowitz, O. v. Baditz, P. Böhm, A. Wagner, M. Zichy 
ausgestellt; hingegen haben unter Oesterreich-Ungarn nicht ausgestellt die 
Künstler: Defregger aus Stronach in Tirol, E. Grützner aus Groß Karlowitz, 
G. Max aus Prag, L. Willroider aus Villach, J. Brandt aus Galizien, Carl 
Mayr aus Graz, Edg. Meyer aus Innsbruck, A. Gahl aus Wies in Tirol, 
L. A. Kunz aus Wien, C. Kronberger aus Freistadt in Oberösterreich, 
M. Schmid aus See in Tirol und S. v. Hornborstel aus Wien. Hätten die 
eben genannten Künstler in der österreichisch-ungarischen Abtheilung aus- 
gestellt, so würde es sich gezeigt haben, wie groß die künstlerischen 
Anlagen der Völker Oesterreichs sind. Würden diese Künstler gleich- 
zeitig im deutschen Reiche und in Oesterreich ausgestellt haben, wie es 
Gude für Norwegen und das deutsche Reich gethan hat, so wäre ihr Be- 
nehmen tadellos gewesen. Aber wenn auch die eben genannten im Aus- 
lande lebenden österreichischen Künstler in der österreichischungarischen 
Abtheilung ausgestellt haben würden, wäre die Ausstellung noch immer 
sehr lückenhaft, da eine große Zahl von österreichischen Künstlern die 
Ausstelluhg gar nicht beschickt haben. Wir nennen hier nur die Maler 
Matejko und LölTler-Radymno aus Krakau, Rodakovsky aus Lemberg, 
Koller und Schubert in Brüssel, Rud. Geyling, Golz, Passini, Machold, 
Pettenkofen, Joh. Klein, G. Decker, A.Lichtenfels,Minnigerode, Eisenmenger, 
Griepenkcrl, Leopold Müller, Bildhauer Wagner u. a.'). Die Professoren 
') Von jenen Künstlern, welche kürzere oder längere Zeit an dzr Wiener Akademie 
studiert haben. haben sich In der internationalen Kunsnuostellung betheiligr: In der A114 
theilung du dwuchen Rziches: Gabrizl Mu (1858-1861); Ludwig Kunz (1873-1875).
	        
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