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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVII (1882 / 201)

' Beilage zu Nr. 201 
der 
„Mittheilungen des k. k. Oesterreieh. Museums) 
sehr wechselnde Mengen von Oel enthalten und, sollen sie volle Deckkraft 
haben, auch bedürfen. So enthält das Kremserweiß auf 100 Theile der 
Farbe blos 12, das Beinschwarz jedoch schon 112 und die Terra di Siena 
circa 240 Theile Oel, also zwanzigmal so viel als das Kremserweiß. 
Die Abreibungen des Erzes mit reinem fetten Oel haben sich nach 
den Berichten der Commission des Vereins zur Beförderung des Gewerbe- 
Heißes in Preußen bewährt; nur ist darauf zu achten, dass das aufge- 
brachte Oel wieder vollständig abgewischt werde, so dass kein Staub 
auf dem Monument haften könne; geschieht dies nicht und bleibt 
Staub hängen, so kann auch diese Manipulation gefahrbringend 
werden. 
Andere Metalle als Kupferlegirungen, welche eben besprochen wurden, 
werden nur selten für öffentliche Monumente in Verwendung genommen. Wir 
begegnen mitunter dem Blei, welches durch seine bekannte Weichheit eines 
besonderen Schutzes bedarf, im Uebrigen jedoch verhältnissmäßig wenig? 
empfänglich für nachtheilige Processe ist und dem Eisen, das wohl nur 
in stark vergoldetem Zustande zu Objecten dient, die Anspruch auf höheren 
Kunstwerth haben. Vollständig unveränderlich ist gar kein Metall, 
wenn es nicht etwa die edlen Metalle Gold und Platin sind, von denen 
ersteres auch durch sein äusseres Ansehen am meisten berufen wäre, für 
Kunstgegenstände zu dienen. Leider steht es durch seine Rolle als Werth- 
metall so hoch im Preise, dass man es selbst zu Vergoldungen nicht häufig 
in Anwendung bringen kann. 
V. 
Wenn man schließlich einen praktischen Nutzen aus der vorstehenden 
Darlegung zu ziehen versucht und sich die Frage vorlegt, was vorzukehren 
wäre, umvunsere Monumente vor schädlichen Veränderungen zu schützen, 
so muss im Allgemeinen die Reinlichkeit, das Fernhalten von Schmutz 
und Staub in erster Linie genannt werden. 
Wegfegen des Staubes lässt sich leicht und oft durchführen, ebenso 
ab und zu Waschen mit Wasser. 
Bei Erzmonumenten hat sich ferner, wie erwähnt, ein Abreiben mit 
Oel bewährt, wobei man jedoch nach dem Waschen und dem Einreiben 
mit Oel (reinem Oliven- oder Knochenöl), dieses mittelst weicher, wollener 
Lappen so vollständig abwischen muss, dass kein Staub auf der Fläche zu 
adhäriren vermag. 
IX. Bd. 188a. 1 r
	        
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