gehaltenen Linien die struktiven Teile seiner Werke auf, während
ein kräftigerer Strich den freihändig gezeichneten Krabben
eignet. Anton Pilgram, der uns an seinen zwei Hauptwerken,
der Kanzel und dem Orgelfuß, sein Bildnis (Abb. 18) verewigte,
führt die Linien nach Art spätester Gotik in weichen, mannig
fach verschlungenen Kurven. Gregor Hauser, dessen kräftige
Linien sich von den beiden vorgenannten Meistern deutlich
unterscheiden, ist vorerst bemüht, die durch Blitzschlag im
Jahre 1514 am Hochturm verursachten Schäden wiedergutzu
machen und hat zu diesem Zweck die Risse (Nr. 162, 163) ge
schaffen. Die Pläne, die er für den Nordturm zeichnete, zeigen
ein nur mehr theoretisches Mühen, denn Jörg Oexl hatte schon
1511 die letzte gotische Schar versetzt. Am Ende der Reihe steht
der im Jahre 1566 als Meister von St. Peler in Brünn ver
storbene Hanns Z i e r h o 11. Sorgfältig gezeichnet, mit breitem
Striche, aber mit etwas unpersönlicher Strenge der Linien legt
er in seinem fünf Meter hohen Turmriß ein ergreifendes
Bekenntnis zur Gotik ab, in einer Zeit, die in jeglicher Be
ziehung dem alten Glauben untreu geworden, nach neuen Aus
drucksformen strebte.
A) Langhaus und Ausstattung
134 Ge wölbe riß für das Querschiff mit Lett
nerstiegen
Hans Buchsbaum, um 1446, Tusch auf Papier, 215x555 mm
Wien, Akademie der bildenden Künste, 16941.
135 Gewölbeschema des Quer schiff es ohne
Lettnerstiegen. Abweichungen von Nr. 134 im nörd
lichen Joch, Mitte 15. Jahrhundert. Tusch auf Papier,
383x558 mm, Akademie der bildenden Künste, 17019.
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