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Full text: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 209)

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Johann von und zu Liechtenstein, Prof. Maska, Dr. Much, Barone Albert und Nathaniel 
Rothschild, J. Spöttl, Baron M. Springer, Dr. Tomowitz, Prinz E. VWindischgrätz, E. Graf 
Zichy, Albert Zinner u. a. m. 
(Branzeinduatrie-Gesellsehaft.) Die am 8. Janner stattgefundene Monatsver- 
sammlung der Gesellschaft zur Förderung der Bronze- und EisenaKunstindustrie beschaf- 
tigte ausschließlich ein Antrag des Ausschusses, betreffend die Errichtung einer Fache 
sthule für Bronzearbeiter. Die Versammlung erklärte nach längerer Discussion die Grün- 
dung einer solchen Schule für nothwendig und ermächtigte den Ausschuss, die nöthigen 
Schritte zu thuu. 
Der Stadtrat}: von Reichenberg hat die von den Wiener Malern Franz Matsch 
und Gebrüder Gustav und Ernst Klimt entworfenen Skizzen für den Hauptvorhang 
und fünf Deckenbilder im neuen, von Fellner und Helmer gebauten Stadttheater ge- 
nehmigt und die genannten jungen Künstler, welche bei Laulberger und Berger eine 
tüchtige Ausbildung genossen haben, mit der Ausführung dieser Arbeiten beauftragt. -- 
Den Besuchern der Jahres-Ausstellungen der Kunstgewerbeschule sind die Namen der 
drei genannten jungen Künstler wohl bekannt. Sie traten in den Jahren 1874, beziehungs- 
weise 1876 und 1877, in die Kunstgewerbeschule ein. Unter Laufbergefs Leitung zierten 
sie den Concertsaal in Karlsbad und nahmen auch an den Sgraffitenarbeiten ihres Lehrers 
Theil. Nach seinen Cartons führten die jungen Künstler die Sgrafßten in den Hofmuseen, 
nach eigenen Entwürfen jene an einem Hause in der Goldschmiedgasse aus. Unter Pro- 
fessor Berger malten sie nach dessen Skizzen die vier Tageszeiten für das Palais Zierer 
in der Alleegasse. 
(Internationale Industrie- und Kuustuusstelltzng In Amsterdam.) Unter dem 
Protectorate des Königs von Holland und der reichen Betheiligung der dortigen Regie- 
rung wurden die Vorarbeiten zur Weltausstellung in Amsterdam, welche am t. Mai 1883 
eröffnet wird, bereits beendet, und es wird rüstig fortgearbeitet, um für den Wettstreit 
der Nationen auf dem Gebiete der Industrie, der schonen Künste und der Wissenschaft, 
des Handels und der Gewerbe eine würdige Statte zu errichten. Nach den Planen des 
Ausstellungsrayons zu urtheilen, werden die Baulichkeiten sowohl als auch die Parke 
anlagen den weitestgehenden Anforderungen der Aussteller entsprechen. Deutschland wird 
sich an der Ausstellung in Amsterdam in großartiger Weise betheiligen, Frankreich, Eng- 
land, Belgien, Italien, Spanien, Russland und Amerika werden dieselbe ausgiebig beschicken. 
In den betreffenden Kreisen der österreichisch-ungarischen Monarchie rüstet man sich 
auch bereits zur Betheiligung; der Export von Oesterreich nach Holland wie auch der 
Import von dort hieher waren früher sehr belangreich, haben jedoch in letzterer Zeit an 
Bedeutung eingebüßt. Zur Wiederbelebung und Erhöhung des Exportes bietet die Aus- 
stellung die günstigste Gelegenheit, Eine Betheiligung in größerem Maßstabe ware des- 
halb aus volkswirthschaftlichen und handelspolitischen Rücksichten auf das lebhafteste zu 
wünschen. Die maßgebenden Kreise, die sich hier mit der Beschickung der Ausstellung 
beschäftigen, dürften in ihrem Bestreben, Oesterreich-Ungarn auch in dieser Exposition 
eine würdige Stellung zu sichern, thunlichste Unterstützung finden. 
(Kunstauastellnngeta) Die konigl. Akademie der schonen Künste in Berlin hat 
bestimmt, dass die nächste Ausstellung von Werken preußischer und fremdlandischer 
Künstler während der Monate Mai und Juni in der polytechnichen Schule zu Charlotten- 
burg nächst Berlin satttinden soll. - Eine Ausstellung, von ganz besonderem Interesse 
wurde von der königl. schottischen Akademie organisirt. Dieselbe ist ausschließlich 
der Architektur gewidmet und umfasst mehr als tzoo Modelle, Plane und Ansichten der 
alten Denkmäler von Edinburg und der Schlösser und sonstigen berühmten Bauwerke in 
Schottland. e Die letzte Pariser Ausstellung hat einen Reingewinn von 700.000 Francs 
ergeben. Mr. Jules Roche. dem dieser Erfolg zumeist zu danken, hat die Budgetcom- 
mission bewogen, von dieser Summe 5oo.ooo Francs den Nationalmuseen zuzuwenden. 
Statt jedoch von Händlern Kunstobjecte um enorme Preise anzukaufen, geht jetzt eine 
starke Agitation dahin, mit dem Gelde irgend eine wissenschaftliche Expedition und Aus- 
grabungen an Erfolg versprechenden Fundstellen zu veranstalten. 
(Demolirung der Toiletten.) Im Hofe der Tuilerien zu Paris wird soeben ein 
Depiitraum von nicht weniger als 5oo Quadratmetern hergestellt, in welchem alle Säulen, 
Kapitale, Cornichen und sonstige werthvollere Architekturtheile von dem zu zerstörenden 
Tuilerienpalaste aufbewahrt werden sollen, alle als Staatseigenthum wohl registrirt und 
mit Nummern versehen. 
(Cypriaohe Altßrthümer.) Der berühmte Forscher auf cyprischem Gebiete, 
General Palma di Cesnola, hat sich entschlossen, die wunderbare Sammlung seiner 
Fundstückel, welche von der Stadt New-York erworben und in einem eigenen neuen 
Museum untergebracht wurden, nun in ihrer Totalitat der gelehrten und kunstfreund- 
lichen Welt zugänglich zu machen. Bei der bewahrten Firma James R. Osgoot dt Co.
	        
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