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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 212)

Mimmilunueu [las k. k. Ilßslarreinh. Museums 
KUNST UND INDUSTRIE. 
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) 
Am i. eines leden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.- 
Redacleur Eduard Ghmolarx. Expedition von C. Gerohfs Sohn. 
Man abonnirr irn Museum, bei Gerold dm Comp., durch die Postanstallen, sowie durch 
alle Buch- und Kunsthandlungcn. 
Nr. 212, WIEN, l. MAI 1883. 
XVVIIIe Jahrgi d 
  
Inhalte Raphael und das richtige Datum seiner Geburt. Vortrag von Dr. Th. Frimmel. - Die histo- 
risch: Bronze-Ausstellung im Museum. - Fachschule für Brouzearbeiler. - Katalog der 
Theodor GraPschen Funde in Acgypten. Von Dr. J. Karabacek. - Lireraturhericht. - Kleinere 
Mittheilungen. - Gewann-Ausschreibungen. 
Raphael und das richtige Datum seiner Geburt. 
Vortrag, gehalten von Dr. Th. Frimmel am 6. April im k. k. Oesterr. Museum f). 
Verehrte Anwesende! 
w-Wir haben uns heute versammelt, um das Andenken eines Künstlers 
zu feiern, eines Genies, eines Phänomens, wie es die Welt nur selten her- 
vorbringt. Es ist der Größten einer, den wir heute feiern, unter allen 
Künstlern, die je gelebt haben, es ist Raphael, der schöne, gottbegnadete 
Jüngling, dem wir einen Schatz von herrlichen Formen, eine Unsumme 
von gemalter Schönheit und damit eine unerschöpfliche Quelle von Er- 
hebung und edler Begeisterung verdanken; es ist Raphael der Liebens- 
würdige, dem ein seltenes Geschick vergönnte, einen stets freundlichen 
fast dornenlosen wenn auch kurzen Pfad zu wandeln. 
Wenn wir an ein Leben denken, das in heiterem, lichtem Glanze 
dahingeflossen ist, so denken wir wohl zunächst an Goethe, alsbald aber 
auch an Raphael. Sehen wir einen Lionardo über gelehrten Problemen 
brüten, einen Michel Agnolo über den Undank der Welt grollend, jeden 
nur seiner großartigen Innerlichkeit folgend und oft in gewaltigem Ringen 
schaffend, jeden ein hohes Alter erreichend, so stellt sich diesen der kurz- 
') Wir bringen den Vortrag nahezu] unverkßrzt und haben uns nur erlaubt, im 
Einverständnisse mit dem Verfasser einige weniger wichtige Stellen wegzulassen, welche, 
in der Gedichtnissrede ganz am Platze, im Wesentlichen jedoch blos allgemein Be- 
kanntes berührten. Anm. der Red. 
IX. Bd. 1883. 28
	        
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