MAK

Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 212)

 
zusammenlreten. Auch hat die Direction des Museums die Gelegenheit 
wahrgenommen, die bedeutendsten der ausgestellten Objecte zeichnen oder 
photographiren zu lassen. Es ist jedoch selbstverständlich und braucht 
kaum besonders betont zu werden, dass diese Aufnahmen nur mit 
specieller Erlaubniss der Herren Eigenthiimer der ausgestellten Ob- 
jecte statthnden werden und sind in dieser Beziehung (auch dem Aufsichts- 
personal bereits die strengsten Weisungen gegenüber den Besuchern der 
Ausstellung ertheilt worden. 
Fachschule für Bronzearbeiter. 
Die Gesellschaft zur Förderung der Bronze- und Eisen-Kunst-lndustrie 
veröffentlicht für ihre und die Mitglieder der Genossenschaft der Gürtler 
und Bronzearbeiter in Wien eine kleine Denkschrift, in welcher die Noth- 
wendigkeit einer Fortbildungsschule für Bronzearbeiter erörtert wird. Wir 
heben im Folgenden einige Punkte aus der Denkschrift hervor. Vorerst 
wird die Frage erörtert, ob eine Fortbildungsschule für Bronze- 
arbeiter in Wien nothwendig ist. 
nSElt zwei Jahrzehnten haben die eigenartigen, von fremdem Ge- 
schmacke unabhängigen Erzeugnisse der heimischen Bronze-Industrie sich 
auf dem Weltmarkte neben der französischen Waare Eingang zu ver- 
schaffen gewußt und es ist wahrlich kein Wunder, dass hiedurch die Auf- 
merksamkeit anderer, die Wichtigkeit der Pflege kunstgewerblicher Thä- 
tigkeit in wirthschaftlicher Beziehung anerkennender Länder erregt wurde, 
in Folge dessen jetzt eine mächtige Concurrenz erwächst (namentlich in 
Deutschland), welche uns zwingt, mit allen Kräften das gewonnene Feld 
zu behaupten. 
Eines jener Mittel, welche uns in diesem Concurrenzkampfe zu Ge- 
bote stehen, das aber unbedingt förderlich sein muss, ist: eine tüchtige 
Fachbildting. -- Aber nicht nur Einzelnen, welche Mittel genug besitzen, 
um die Kunstgewerbeschule besuchen zu können, nein, Allen soll eine 
solche Fachbildung zu Theil werden; denn wie heute die Dinge liegen, 
kann ein Meister, welcher einen Lehriungen, und wäre es der eigene Sohn, 
in seiner Werkstätte nach altem Brauche tüchtig heranbildet, nicht mehr 
über dessen Zukunft vollständig beruhigt sein. 
Heute gibt es, wie so Mancher fühlen wird, noch sehr Vieles zu 
lernen, welches mit bestem Willen nicht am Schraubstocke beigebracht 
werden kann. 
Darum muß es die Gesellschaft zur Förderung der Bronze- und Eisen- 
Kunst-lndustrie als ihre dringendste Pßicht erachten, die Errichtung einer 
Fachschule für Bronzearbeiter nicht nur anzuregen, sondern auch irn 
Vereine rnit der Genossenschaft der Bronzearbeiter rastlos und nach besten 
Kräften zu betreiben, an welchem ebenso edlen und gemeinnützigen als
	        
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