l. Die textilen Gräberfunde.
IIL-IX. Jahrhundert n. Ohr.
(Wo keine bestimmt: Angabe steht, ist immer der GrundstotT als ursprünglich weiss anzunehmen.)
Schwerer, dicker, gelblicher Wollstorf (arab. cheisch), braun ge-
streiftes Bruchstlick eines Mantels, gestopft und am untern Rande
mit groben Ueberfangstichen eingesäumt.
Hauptsitz der Fabrication dieser Gewebegattung war die mittelagyptische Pro-
vinz el-Faijum (Zlganlofrqg voiuie). Man pflegte auch mit dem in Wasser getauchten
Cheisch zur Kühlung die XVein-Amphoren zu umhüllen; ebenso construirte man
die sogenannten Cheisch-Kioske (kübbet el-cheisch), welche, da sie durch Begiessen
mit frischem Wasser stets feucht gehalten wurden, einen angenehm kühlen Auf-
enthalt zur Sommerszeit boten.
Leichteres leinwandbindiges Wollenzeug von gelblicher Färbung,
am untern Rande eingesäumt. Merkzeichen aus rother Wolle (Fabriks-
marke _-_ arab. sime).
3-4. Cannelirtes grobes Hanfgewebe (arab. nmhfür), zu Decken
5.
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lO.
(mifrasch) verwendet. Es diente zum Einhüllen des vollständig be-
kleideten Leichnams.
Desgleichen, mit glattem Rande.
Desgleichen, mit blauen, durch das Alter grün gewordenen, Doppel-
streifen quadrillirt. Besonders schöne Arbeit.
Rauher, aus feinstem Material nach Art des Sammtes gewebter
Baumwollstotf, mit langen auf beiden Flächen des Gewebes sicht-
baren unaufgeschnittenen Noppen. Mit glattem Rande. Bruchstück
der reichverzierten orohi, stola oder tunica eines höchstgestellten
römischen Würdenträgers des IV. Jahrhunderts n. Chr. Bekleidungs-
stück für die rauhe Jahreszeit. S. die Nummern 102, 421, 422
und 423.
Dieses herrliche Gewebe entspricht vollständig dem modernen englischen, zu
Badehnndtüchern verwendeten Rubber-Stofl" und reprasentirr die ursprüngliche
Form des altarabischen Cluny-Gewebes.
Feiner rother (kirmizf) Wollenstoff, leinwandbindig, gestreift mit
breiten blaugelben Schachbrettmustern verschiedener Grösse. Am
untern Rande Spuren von Einsäumung.
Endstück eines befransten Gürteltuchs (cingulum, arab. hizäm).
Orangefarbig mit hellgelben und weissen Randstreifen dessinirt.
Lockerer feiner Wollstoli", in den Streifen dicht gewoben.
Feines gelbes Wollengewebe mit gerippten Streifen (ribs) in rother,
gelber, grüner und blauer Farbe.
Fortsetquvrg auf der Beilage.