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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 212)

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418. Lockermaschiges, zart gegittertes Leinenzeug von festem Material 
(battistartig gewoben), bestickt mit schön stilisirter Weissmusterung 
und kleinen farbigen Polygonfiguren. Die ganze Ausführung zeugt 
von merkwürdiger Correctheir. 
Der eigentliche Fabricationsplatz dieses im ganzen Orient geschätzten Leinen- 
zeuges war die sudpersische Stadt Talvweh (Tuwwaz) in der heissen Niederung 
des Küstenlandes von Färis, nachst Käzerün, 32 Parasangen von Schiräz. Von 
hier aus wurde mit dieser Gewebegattung auch schon unter der Säsänidenherrschaft 
(126-651", n. Chr.) und weiters während des lsläm's bis in das XIV. Jahrhundert 
starker Export ins Ausland getrieben, so dass der Zweifel an dem ägyptischen 
Ursprung des vorliegenden Stückes gerechtfertigt erscheint. 
49. Halsstück mit linkem Aermel von einer purpurfarbigen leinenen 
Kinder-Tunica. Die Besätze bestehen aus schmalen wollenen Borten 
mit überschossenen Weissmustern auf blauem und rothem Grunde. 
Schlinge und Bindfaden des behufs Erweiterung vom Halsausschnitt 
zur linken Achsel reichenden Schlitzes sind noch wohl erhalten. 
50- 53. Blaue, zu Kleidersäumen dienende Wollenborten (lislae) mit 
verschiedenen lancirten weissen geometrischen Musterungen. 
54--55. Wollene Hals- und Aermelbesätze eines leinenen Gewandstückes. 
Dieselben zeigen auf blauem und rothem Grunde lancirte weisse 
geometrische Musterungen. 
56. Dichter Wollenstoß", blaurothe und weisse Streifen tragend, welche 
mit zierlichen lancirten weissen Schachbrettmustern ausgefüllt sind. 
vorzügliche Arbeit. 
57-64. Verschiedene rothe, blaue und violette Wollenborten mit weissen, 
grünen und gelben überschossenen geometrischen Dessinirungen. 
Besatzstücke. 
65. Schmale blaue Wollenborte (Ribs) mit eingestickten zarten weissen 
Blattmotiven. Sautnbesatz eines mit gemusterten rothen (verticalen) 
Parallelstreifen gezierten Leinengewandes. 
66. Schmale blaue Vvolletiborte mit eingestickten Mustern in rother Farbe. 
67-70. Blaue (zum Theil grün gewordene) Wollenborten mit lancirten 
weissen (theilweise gelb gewordenen) geometrischen Dessins. 
71- 72. Theile einer Frauen-Tunica aus uni-gestreiftem Byssus, dem köst- 
lichsten und berühmtesten Florgespinnst der alten Welt. Die beiden 
Tableaux enthalten die Brust- und Rückenstücke des mit überaus 
zarten Gobelinborten geschmückten Gewandes. Von diesen Verzie- 
rungen sind noch sichtbar verschiedene aufgenähte Bortenbesätze 
und die von den Achseln über Brust und Rücken gehenden, in 
zierlichen Palmetten endigenden Spangen dunkelrother Grundirungt 
alles auf einer Kette mehrdrähtiger Byssusläden in einer Weise 
durchgeführt, dass diese Gobelinstreifen, was ihre Ausführung be- 
trifft, zu den delicatesten Schöpfungen der Nadelmalerei gezählt werden 
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