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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

XVII. 
Oesterreich. 
Wenn ein Land die Welt für eine Universalaus 
stellung zu Gaste ladet, so ist die moderne Sitte um 
gekehrt, wie es sonst wohl im Codex der Gastlichkeit 
lautet: der Wirth nimmt sich den besseren und den 
grösseren Raum, sein ist der Löwenantheil, und der 
Gast muss sich beschränken und begnügen. Das war 
so auf allen Weltausstellungen, und es ist natürlich 
auch mit Oesterreich nicht anders aut der seinigen. 
Diese Sitte hat ihre angenehme, sie hat auch ihre 
gefährliche Seite. Ein Land kann sich würdig auf klei 
nem Raume repräsentiren, aber seine Kräfte reichen 
für den grossen nicht aus; man wird in der Breite und » 
in der Wiederholung des Unbedeutenden die Schwächen 
erkennen und das Resultat ist eine Niederlage statt 
des gehofften Sieges. 
Für Oesterreich war diese bevorzugte Stellung 
doppelt gefährlich, wenigstens aut dem grossen und 
weiten Gebiete, das hier in Rede steht. Der Ruf sei 
ner Kunstindustrie ist von sehr jungem Datum, und 
er konnte eben so wohl gänzlich wieder zerstöit wer 
den als wachsen und sich vermehren. Dazu kam, dass 
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