XVII.
Oesterreich.
Wenn ein Land die Welt für eine Universalaus
stellung zu Gaste ladet, so ist die moderne Sitte um
gekehrt, wie es sonst wohl im Codex der Gastlichkeit
lautet: der Wirth nimmt sich den besseren und den
grösseren Raum, sein ist der Löwenantheil, und der
Gast muss sich beschränken und begnügen. Das war
so auf allen Weltausstellungen, und es ist natürlich
auch mit Oesterreich nicht anders aut der seinigen.
Diese Sitte hat ihre angenehme, sie hat auch ihre
gefährliche Seite. Ein Land kann sich würdig auf klei
nem Raume repräsentiren, aber seine Kräfte reichen
für den grossen nicht aus; man wird in der Breite und »
in der Wiederholung des Unbedeutenden die Schwächen
erkennen und das Resultat ist eine Niederlage statt
des gehofften Sieges.
Für Oesterreich war diese bevorzugte Stellung
doppelt gefährlich, wenigstens aut dem grossen und
weiten Gebiete, das hier in Rede steht. Der Ruf sei
ner Kunstindustrie ist von sehr jungem Datum, und
er konnte eben so wohl gänzlich wieder zerstöit wer
den als wachsen und sich vermehren. Dazu kam, dass
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