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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 215)

gefügt wurde, hat in der letzten Zeit so bedenkliche Symptome einer über die ganze 
Bildfläche reichenden Zerbrockelung gezeigt, dass eine Verspannung desselben zur Ver- 
hinderung des partiellen Abfalles unabweislich wurde. Die Ursache dieser Erscheinung 
ist darin zu suchen, dass dieses nach dem Carton von Professor Ferd. Luufberger durch 
A. Salviati in Venedig ausgeführte Mosaikbild behufs leichteren Transportes und wohl 
auch, um es dann von dem provisorischen Bau des Kunstpavillons sicherer und bequemer 
abzunehmen. sammt seinem Bindemittel in eiserne Cassetten eingelassen wurde. Durch 
die Bewegungen der Eisenconstruction in Folge der Temperaturdilierenzen wurde nach 
und nach die gänzliche Lockerung des Bindemittels herbeigeführt Von Seite des Oesterr. 
Museums werden nunmehr Schritte unternommen. um die Restaurirung dieses Mosaik- 
bildes in der Art durchzuführen. dass entsprechend den alten Vorbildern die einzelnen 
Steinchen direct mit dem dahinter befindlichen Mauerwerk verbunden werden, so dass 
das Bild in der früheren glänzenden Weise und zugleich dauernd hergestellt wird. 
Dle Jahresansstellung der k. k. Akademie der bildenden Künste bietet 
heuer hinlänglichen Anlass. um in der nächsten Nummer der i-Mittheilungen des Museums- 
auf dieselbe ausführlicher zurückzukommen. Diesmal fehlt uns der Raum und theilen wir 
nur in wenigen Worten mit, dass das Prolessoren-Collegium der Akademie in seiner 
Sitzung am zo. Juli fünfunddreißig akademischen Schülern Preise zuerkannt hat. 
Unter den Ausgezeichneten befinden sich mehrere ehemalige Schüler der Kunstgewerhe- 
schule, nämlich: Krämer, lllitsch, Lenz, Schirnbock, Frank und Zimpel. 
(Museum des Kunstiudustrde-Vereines in Graz.) Wir erhalten 
aus Graz folgende erfreuliche Mittheilungt 
Durch den Besuch des Kaisers wurde am 8. Juli d. J. das Museum 
unseres Kunstindustrie-Vereines eröffnet und für den allgemeinen Besuch 
zugänglich gemacht. Während die Wirksamkeit des Vereines bisher mehr 
oder minder nach den einzelnen, allerdings sehr zahlreichen Unternehmun- 
gen und Ausführungen geschätzt werden musste, tritt durch diese Insti- 
tution gewissermaßen ein ununterbrochenes Functioniren ein, dessen Werth 
und Wichtigkeit in den großen Industriestädten längst erkannt und 
gesegnet ist. 
Das Museum gliedert sich in drei Abtheilungen: in die ständigen 
Sammlungen, welche kunstgewerbliche Mustergegenstände im Original 
oder in tadelloser Nachbildung enthalten und wozu auch Abbildungen und 
Modelle solcher Obiecte und die im Lesezimmer benützbare kunstgewerb- 
liche Fachbibliothek gehören. 
Schon jetzt befinden sich in diesen Sammlungen nach allen Rich- 
tungen wirkliche Musterdinge sowohl aus alter wie neuer Zeit und ist 
hiebei das Edelmetall, Eisen, Bronze, Glas und Holz, die Keramik, textile 
Kunst und Bücherei vertreten. Da ein privater Verein unmöglich die 
Mittel aufbieten kann, um diese Sammlung besonders mit interessanten, 
kostspieligen Originalien recht reich auszustatten, so sorgt das Museum 
dafür, dass besonders schöne kunstgewerbliche Erzeugnisse. die sich in 
öffentlichen Sammlungen oder im Besitze von Corporationen oder Privaten 
befinden, zu zeitweiligen Ausstellungen überlassen werden. 
So finden wir neben dem Vereinseigenthum Kunstobiecte, welche 
das k. k. Oesterr. Museum in Wien und hiesige Kunstfreunde, wie 
Br. Scssle r-Herzinger, J.P.Reininghaus, Bürgermeister Dr. Kienzl, 
Br. Gustav Konrad, Br. v. S., Prof. Moser, Prof. Ferk, Landes-Ober- 
buchhalter Joachim Sailler u. A. zeitweilig zur Verfügung gestellt haben. 
Hieran schliesst eine perman ente Ausstellun g von modernen Erzeug- 
nissen der heimischen Kunstindustrie, durch welche unsere Kunsthand- 
werker ihre neuen Producte gewissermaßen einem Schaugerichte unter- 
ziehen lassen können, und wodurch für die Consumenten ein immer- 
währender Markt tadelloser Waare eröffnet ist. Besonders vertreten ist
	        
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