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lm Verbindungsgange zwischen den Logentreppen stammen die
allegorischen Figuren von Libscher.
In den königl. Räumen sind die Wandbilder im Treppenhause von
Hynais. Für das Vorzimrner malte Mafak neun historische böhmische
Landschaften mit großer Meisterschaft in Tempera. lm Salon malte
Broi ik die drei Kunstepochen unter den Premysliden, den Luxenburgern
und den Habsburgern.
lm Damensalon stammen die Jahreszeiten von Hynais.
Am Plafond des Zuschauerraumes befinden sich acht auf Leinwand
gemalte und aufcachirte allegorische Figuren, entworfen und gemalt von
Zenisek.
Der Hauptvorhang, darstellend: das Volk opfert der dramatischen
Kunst, ist von Hynais entworfen und gemalt, leider aber nicht ge-
lungen. Der Zwischenactvorhang stammt von Quaglio in München.
Die gesammte ornamentale Malerei im Hause und seinen Neben-
räumen wurde nach Entwürfen des Architekten Jos. Schulz von Isella
sehr tüchtig durchgeführt.
Die Stuckarbeit führte Enzio zur vollsten Zufriedenheit durch; die
Möbel der für den Ah. Hof bestimmten Räume wurden von der Firma
Skramlik Söhne hergestellt.
Die Luster im Foyer, den königl. Räumen und jener im Zuschauer-
raum sind vomGasapparat- u. Gusswerk in Mainz nach Jos.Schulz's
Entwürfen durchgeführt.
Den Glasluster im Damensalon der königl. Appartements lieferte mit
bewährter Vollendung Lobmeyr in Wien.
Die Kunstschlosserarbeiten (hauptsächlich Ventilationsgitter, darunter
die große Deckenrosette) verfertigte Schlossermeister H. Bittner in Prag.
Klempnerarbeiten, so weit dieselben das künstlerische Gebiet berühren,
stammen vcn Svitak und Sud a.
Nicht zu vergessen sind die Maler Krüger und März, welchen die
Ausschmückung des Foyer für die Gallerien zu danken ist.
Die Firma Ringhofer lieferte die Fauteuils und Gebrüder Meyer
die Bulfeteinrichtung.
Damit sind so ziemlich alle Firmen und Namen erwähnt, welche
beim künstlerischen Theile Antheil nahmen; es wäre nur noch die Firma
Haas St Söhne zu erwähnen, welche die Stoffe für die Hofräume
lieferten und Giani in Wien. von dem der Brüstungsteppich in der
Hofloge stammt.
Heute vor einem Jahre war das Dach noch nicht aufgestellt. ln dem
Zeitraume vom i. Mai r882 bis Ende September 1883, also in 16 Monaten,
war nicht nur der Neubau des Theaters vollendet, sondern das daran-
schließende lnterimstheater durch und durch umgebaut und noch ein
Neubau nebenan errichtet zur Unterbringung der Administration.