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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 225)

Director des Oesterr. Museums, Hofrath v. Eitelberger, die einzelnen 
Mitglieder sind folgende Herren: Regierungs-Rath Dr. Alexander Bauer, 
Professor an der technischen Hochschule, Stadtbaudirector Franz Berger, 
Reichsraths-Abgeordneter Nicolaus Dumba, Architekt Alois Hauser, 
Conservator der Stadt Wien, Bildhauer Gemeinderath A. Kangl, Con- 
sistorialrath F. Kornheisl, als Vertreter der geistlichen Körperschaften, 
Sectionsrath Dr. Karl Lind, Vertreter der Central-Commission für Kunst- 
und historische Denkmale, Hof-Juwelier Gemeinderath J. Matzenauer 
und Architekt Hofsecretär F. Segenschmidt, als Vertreter der Hof- 
behörden. Die leitende Persönlichkeit ist selbstverständlich Reg-Rath 
Dr. Alex. Bauer, welcher als Chemiker sich fachmännisch seit längerer 
Zeit mit der.Frage der Reinigung der ölfentlichen Monumente beschäftigt. 
Nach wiederholten eingehenden Berathungen hat sich das Comite 
entschlossen, versuchsweise vorzugehen, die Reinigung an mehreren 
Monumentenfwelche ausyerschiedenen Zeiten stammen und aus verschie- 
denem Materiale hergestellt sind, vorzunehmen, und nach Maßgabe der 
dabei gewonnenen Erfahrungen weiter zu schreiten, so dass nach einer 
Reihe von Jahren alle Monumente gereinigt sein werden. Es soll darauf 
Bedacht genommen werden, dass die Reinigung eines jeden einzelnen 
Monuments in bestimmten Zeitabschnitten wieder vorgenommen wird. 
Der Zweck der Reinigung besteht darin, bei den Monumenten die natür- 
liche Patinabildung zu befördern und einfach jene Unreinlichkeiten zu 
entfernen, welche der natürlichen Patinabildung hindernd im Wege stehen. 
Herr Gypsformator Alex. Schroth, welcher sich schon von Jugend auf 
mit der Reinigung von Denkmälern beschäftigt hat, übernimmt die 
manuelle Durchführung unter der Aufsicht, der Commission, speciell unter 
der Aufsicht des Reg-Rathes Dr. Bauer. 
Das erste Denkmal, welches über Anregung des Comites einer Rei- 
nigung unterzogen wurde, ist das Ressel-Monument, ein Bronzedenkmal, 
das beiläufig 20 Jahre sich auf seinem gegenwärtigen Platze befindet und 
vielfach verunreinigt war. In der nächsten Zeit soll die versuchsweise 
Reinigung einer Engelsfigur des Marien-Monumentes am Hof in Angriff 
genommen werden. Das Monument wurde im Auftrage Kaiser Leopold l. 
im Jahre 1667 von Balthasar Herold errichtet und in Bronze ausgeführt. 
Sowohl die technische als künstlerische Behandlung bei Herstellung dieses 
Monuments ist verschieden von jener des Ressel-Monuments. Als drittes 
Object für die Reinigung ist der schöne Brunnen im Innern des Wiener 
Rathhauses in Aussicht genommen. Der Brunnen, ein Bleiguss aus der 
Mitte des 18. Jahrhunderts, stammt von Raphael Donner und gehört zu 
den reizendsten Brunnendenkmälern Wiens. 
Nach Vollendung dieser Arbeiten dürften die Bronzeüguren in der 
Loggia des Opernhauses Gegenstand der Untersuchung sein. 
Abgesehen von allen atmosphärischen Einflüssen und sonstigen ungün- 
stigen Verhältnissen, welche die Entwickelung einer natürlichen Patina 
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