Director des Oesterr. Museums, Hofrath v. Eitelberger, die einzelnen
Mitglieder sind folgende Herren: Regierungs-Rath Dr. Alexander Bauer,
Professor an der technischen Hochschule, Stadtbaudirector Franz Berger,
Reichsraths-Abgeordneter Nicolaus Dumba, Architekt Alois Hauser,
Conservator der Stadt Wien, Bildhauer Gemeinderath A. Kangl, Con-
sistorialrath F. Kornheisl, als Vertreter der geistlichen Körperschaften,
Sectionsrath Dr. Karl Lind, Vertreter der Central-Commission für Kunst-
und historische Denkmale, Hof-Juwelier Gemeinderath J. Matzenauer
und Architekt Hofsecretär F. Segenschmidt, als Vertreter der Hof-
behörden. Die leitende Persönlichkeit ist selbstverständlich Reg-Rath
Dr. Alex. Bauer, welcher als Chemiker sich fachmännisch seit längerer
Zeit mit der.Frage der Reinigung der ölfentlichen Monumente beschäftigt.
Nach wiederholten eingehenden Berathungen hat sich das Comite
entschlossen, versuchsweise vorzugehen, die Reinigung an mehreren
Monumentenfwelche ausyerschiedenen Zeiten stammen und aus verschie-
denem Materiale hergestellt sind, vorzunehmen, und nach Maßgabe der
dabei gewonnenen Erfahrungen weiter zu schreiten, so dass nach einer
Reihe von Jahren alle Monumente gereinigt sein werden. Es soll darauf
Bedacht genommen werden, dass die Reinigung eines jeden einzelnen
Monuments in bestimmten Zeitabschnitten wieder vorgenommen wird.
Der Zweck der Reinigung besteht darin, bei den Monumenten die natür-
liche Patinabildung zu befördern und einfach jene Unreinlichkeiten zu
entfernen, welche der natürlichen Patinabildung hindernd im Wege stehen.
Herr Gypsformator Alex. Schroth, welcher sich schon von Jugend auf
mit der Reinigung von Denkmälern beschäftigt hat, übernimmt die
manuelle Durchführung unter der Aufsicht, der Commission, speciell unter
der Aufsicht des Reg-Rathes Dr. Bauer.
Das erste Denkmal, welches über Anregung des Comites einer Rei-
nigung unterzogen wurde, ist das Ressel-Monument, ein Bronzedenkmal,
das beiläufig 20 Jahre sich auf seinem gegenwärtigen Platze befindet und
vielfach verunreinigt war. In der nächsten Zeit soll die versuchsweise
Reinigung einer Engelsfigur des Marien-Monumentes am Hof in Angriff
genommen werden. Das Monument wurde im Auftrage Kaiser Leopold l.
im Jahre 1667 von Balthasar Herold errichtet und in Bronze ausgeführt.
Sowohl die technische als künstlerische Behandlung bei Herstellung dieses
Monuments ist verschieden von jener des Ressel-Monuments. Als drittes
Object für die Reinigung ist der schöne Brunnen im Innern des Wiener
Rathhauses in Aussicht genommen. Der Brunnen, ein Bleiguss aus der
Mitte des 18. Jahrhunderts, stammt von Raphael Donner und gehört zu
den reizendsten Brunnendenkmälern Wiens.
Nach Vollendung dieser Arbeiten dürften die Bronzeüguren in der
Loggia des Opernhauses Gegenstand der Untersuchung sein.
Abgesehen von allen atmosphärischen Einflüssen und sonstigen ungün-
stigen Verhältnissen, welche die Entwickelung einer natürlichen Patina
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