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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 226)

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die Oeffentlichkeit gedrungen wäre. Es dürfte z. B. den meisten 
selbst seiner näheren Bekannten fremd geblieben sein, dass er 
schon vor Jahren die Sammlungen des Freiherrn Nathaniel von 
Rothschild katalogisirt hat und mit diesem, Dank seiner viel- 
seitigen, im Museum ausgebildeten Kennerschaft als Kunstberather 
zeitlebens in den freundlichsten Beziehungen blieb. Er war auch 
Mitglied jener Commission, welche unter dem Vorsitze Sr. Excell. 
des früheren Oberstkämmerers Grafen Crenneville die Förderung 
der Kupferstichkunst zum Zwecke hatte. Bei Ausstellungen, welche 
sein Specialfach berührten, konnte Schestag's Wissen selbstver- 
ständlich nicht entbehrt werden, und so finden wir ihn bei der 
Jubiläums-Ausstellung der Wiener Buchdruckerkunst und zuletzt 
im Comite der ersten internationalen graphischen Ausstellung in 
hervorragendem Maße betheiligt. 
Von Seite St. Majestät des Kaisers wurde Schestag nach 
Publicirung des illustrirten Ornamentstich-Kataloges durch die 
Medaille für Kunst und Wissenschaft und erst vor Kurzem durch 
das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet. 
Mit 45 Jahren, im schaffenskräftigsten Mannesalter, mit 
all' dem Vielen, was wir von ihm noch hätten genießen, mit noch 
mehr, was wir von ihm hätten lernen können, ist er uns entrissen, 
einer der edelsten Menschen, gelehrter Berather und Freund. 
Wenn es schon wahr, dass Niemand im Leben unersetzlich ist, 
so bleibt es doch nicht minder wahr: welch' tüchtiger Mann 
immer Schestag's Nachfolger in einem und dem andern Amte 
werden möge, dessen Verdienste zu verdunkeln wird ihm nur 
schwer, sein Andenken zu tilgen gar nie gelingen! 
E. Chmelarz.
	        
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