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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XX (1885 / 233)

demnach auch der Beginn der EröEnungsaussteIlung des in demselben Gebäude befind- 
lichen kunstgewerblichen Museums eine Verschiebung von 14 Tagen. Diese Ausstellung 
wird nicht das gesammte Kunstgewerhe umfassen, sondern den Charakter einer Special- 
Ausstellung von Metallarbeiten tragen. Das Oesterr. Museum hat über Ersuchen der 
Prager Handels- und Gewerbekammer eine größere Collection von Objecten aus ver- 
schiedenen Metallen und verschiedenen Stylepochen angehörend, theiIs in Originalen, 
theils in galvanoplastischen Copien nach Prag gesendet. Diese Gegenstände sind in vier 
freistehenden Kästen und zwei Wandschranken untergebracht, während die modernen 
Arbeiten in Schmiedeeisen auf einem langen Tisch frei ausgestellt sind. In den übrigen 
im Saale befindlichen Kasten werden auf die Dauer von circa 8 Tagen moderne Erzeug- 
nisse der Prager Goldschmiede und Juweliere, unter welchen namentlich Schmuckgegen- 
stande aus Granaten einen hervorragenden Platz einnehmen, ausgestellt werden. Später 
sollen dieselben zur Aufnahme von kunstgewerblichen Objecten aus Glas, Thun, Por- 
zellan, Holz, Leder etc. dienen. 
(Tiroler Marmor.) Dr. J. Dernjac schreibt in seiner kürzlich erschienenen 
Studie nZur Geschichte von Schonhrunnr: wEs bleibt B'eyer's Verdienst, zum ersten 
Male nachdrücklich auf den großen Reichthum, den Oesterreich in seinen Tiroler Mar- 
morbrüchen besitzt, hingewiesen zu haben. Im wahren Sinne des Wortes ein Vorläufer 
der uTiroler Marrnor- und Porphyrgesellschaftu erbot er sich 178] nmit allergnadigster, 
dem allerhochsten Aerario aber keineswegs zur Last fallenden Unterstützlng t. zu Hall 
in Tirol ein mit Marmor angefülltes Magazin zu errichten; z. auch hier (in Wien) eines 
mit Tiroler und Oesterreieher Marmor, mit Graniten und Porphyr zu halten; 3. alle 
Gattungen Marmor roh oder umgearbeitet um den nämlichen Preis wie den Salzburgery 
zu verkaufenu, weleh' letzteren als ausländischen zu verdrängen sein Hauptstreben war.- 
(Das Atelier der Beuronar in Emaas.) Der Prager ICzech: berichtet über 
eine Anzahl neuer künstlerischer Aussehmückungen, welche von den Beuroner Benedic- 
tinem in der Emauser Klosterkirche durchgeführt worden sind. Zugleich bringt das 
genannte Blatt folgende Daten über das Personale des Klosterateliers: Director des Ateliers 
ist Bruder Desiderius, gewesener Akademiedirector in Nürnberg, die Seele desselben 
aber P. Gabriel, ehemaliger Akademieprofessor in Rom. Bruder Martin ist Maler 
und Photograph. P. Ephrem als Architekt und Ingenieur leitet die künstlerischen Ar- 
beiten. Neuestens ist der Congregation auch ein Bildhauer aus dem Admonter Kloster 
beigetreten. In dem Atelier lernt auch ein junger Mann vorn heiligen Berge, welcher 
früher seine Kunst nur am Geback übte. 
(Gewerbliches Unterrichtswesen in Preußen.) Aus einem der letzten Sitzungs- 
berichte des deutschen Reichstages entnehmen wir, dass die Zahl der gewerblichen Unter- 
richtsanstalten in Preußen in den letzten Jahren bedeutend zugenommen hat und gegen- 
wärtig folgendeSchulendem gewerblichen undkunstgewerblichen Unterricht gewidmet sind: 
Rheinisch-Westfälische Eisenhüttenschule zu Bochum, Maschinenbauschule zu Einbeck, 
Fachschule für die Kleineisen- und Stahlwaaren-Industrie des Bergischen Landes zu Rem- 
scheid, Fachschule für Dampfscbiifsmaschinisten in Flensburg, konigl. Baugewerkschule 
zu Nienburg a. d. Weser. Baugewerkschulen zu Breslau, Berlin, Dt. Krone, Eckernförde, 
Idstein und Höxter. Konigl. Baugewerk-, Zeichen- und Modellirschule zu Erfurt, königl. 
Webe-, Farberei- und Appreturschule zu Crefeld, iVebeschule zu Mülheim a. Rhein, 
Spremberg und Einbeck. Fachschule der vereinigten Stuhlarbeiter-Innungen Berlins. 
Webe-Lehrwerkstatte zu Kalefeld (Landdrostei Hildesheim), Markoldendorf (Landdrostei 
Hildesheim) und Vilsen (Landdrostei Hannover), Korbtlechtschulen zu l-leinsberg (Regie- 
rungsbezirk Aachen), Bettingen im Eifelkreise, Bitburg, Daun im Eifelkreise, Greven- 
wiesbach am nördlichen Taunus, Ruppertshofen (Kreis Diez, Regien-Bezirk Wiesbaden), 
Hachenburg (Reg-Bez. Wiesbaden), Gehland im Kreise Sensburg (Reg-Bez. Gumbinnen), 
die Schulen des Vereins für das Wohl der arbeitenden Classen in Waldenburg i.Schles., 
Handarbeitscursus für Knaben höherer und niederer Lehranstalten zu Osnabrück, Schuh- 
macherlehrwerkstatt des Schuhmachermeisters H. Franke in Artern (Reg-Bez. Merse- 
burß), Handels- und lndustrieschule für Frauen und Tochter zu Königsberg i. Pr., die 
Handels- und Gewerbeschule für Mädchen zu Elbing, für Frauen und Töchter zu Stettin, 
Schule des Frauen-Erwerbvereines in Potsdam, lndustrieschule zu Altenessen (Reg-Bez. 
Düsseldorf), lndustrie- und Fortbildungsschule für Frauen und Mädchen zu Rheydt, 
Industrie. Wasch- und Kochschule zu Hohnenkirch (Reg-Bez. Düsseldorf), Spitzennäh- 
schulen im Kreise Hirschberg, königl. kunstgewerbliche Fachsehule für Metall- (Bronze-) 
Industrie zu lserlohn, ltonigl. Zeichenakademie zu I-Ianau, königl. Kunstschulen zu Königs- 
berg in Pr., Magdeburg und Danzig, Kunstgewerbeschule und das Museum des mittel- 
deutschen Kunsrgewerbevereins zu Frankfurt a. M., Kunstgewerbeschule zu Düsseldorf, 
gewerbliche Zeichen- und Kunstgewerbeschule zu Kassel, gewerbliche Zeichenschulen zu 
Köln, Elberfeld, Halle a. 5., Magdeburg und Kottbus, Kunstgewerbeschule des Architekten 
Lambris zu Aachen, Kunsttischlerei- und Holzbildhauereiscbule zu Magdeburg, Fach-
	        
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