wohlbeltannten corsets tuteiirs und grille: pour garantir Ie pied des arbres), Bewlsserungs-
methoden etc. etc. - die Ganenplastik, die Wasserlsufe, Teiche, Cascaden. Spring-
brunnen - die Zierbaume und Zierpflanzen u. s. w. Etwas stiefmütterlich ist nur der
eigentliche Hausgarten, der bürgerliche, wenn wir so sagen dürfen, weggekommen. Die
Illustrationen, in Fülle und mit Geschmack gewählt, verdienen ihren Namen vollständig,
indem sie in beiden Abtheilungen Schritt für Schritt den gut und anregend geschriebenen
Text erläutern. Die Beispiele (zum Theil mit den in Falke]: sGarten-i gegebenen über-
einstimmend) sind nicht nur aus den drei Hauptlandern, sondern auch aus Deutschland
und Oesterreichßchönbrunn und Laxenburgä, Spanien, Russland und Polen, dem Oriente
und überseeischen Landern beigebracht, mehrfach in sehr instructiver Zusammenstellung
der früheren und der gegenwärtigen Gestalt ganzer Anlagen oder einzelner Partien.
Dem Gartenkünstler von Fach wie dem Eigenthümer werden auch die Angaben über
die Pariser Arbeitspreise willkommen sein, die außerdem historischen Werth für die
Zukunft behalten.
Nicht unerwähnt soll die Gediegenheit der typographischen Ausstattung des Werkes
bleiben. Der Satz ist eben so correct (auch in den Namen, denen sonst in französischen
Büchern oft so arg mitgespielt wird - einzelne Druckfehler sind nachtraglich berichtigt)
wie schön angeordnet und klar; in dem geschichtlichen Theile sind auch die lnitialen
sehr geschickt der betreffenden Zeit angepasst ohne doch aus dem Rahmen des Ganzen
herauszufallen. S0 viel jetzt in Deutschland in nPrachtwerkenn gemacht wird, habe" w"
doch selten die Befriedigung, einer in jeder Beziehung so gelungenen Leistung zu
begegnen, wie die vorliegende der Druckerei von Charles Unsinger in Paris, welche
nur die Aufgabe, den sehr wortreichen Titel des Buches harmonisch aufzubauen, nicht
ganz glücklich gelost hat.
Gewidmet ist das Werk der Ediliti parisienne, nwelche so viel dazu beigetragen
hat, die Hauptstadt gesünder zu machen und zu verschönern und das Gartenwesen zu
fordernt. B.
es
Ghiberti et son ecole. Par Charles Perkins. (Bibliotheque internationale
de Part.) Paris, J. Rouain, 1886. 4.".
Aus den eigenen Schriften Ghiberti's, aus denen Vasari's und Anderer schüpfend, gibt
Perkins, Uebersetzer und Herausgeber der amerikanischen illustrirten Ausgabe von Falke's
Kunst im Hause, in diesem schon ausgestatteten, reich mit Illustrationen versehenen Werke
ein getreues Bild von Zeit und Umgebung, Leben und Schaffen des großen Künstlers.
Er zeigt uns, wie Lorenzo Ghiberti (geb. 1378 in Pelago oder Florenz, gest. 1455 in
Florenz), der Sprosse einer guelhschen Familie, aus der Werkstätte seines Stiefvaters
Bartolo di Michele als Goldschmied, Maler, Bildhauer und Architekt hervorgeht und
beeinflusst von Giottn und dem Dichter der göttlichen Coinödie die reiche Fülle seiner
Anlagen entwickelt. Der Wettstreit mit Brunelleschi um die Thüren des Baptisteriums,
sowie die Ausführung dieser halbhundertjährigen Arbeit ist eingehend geschildert, ebenso
findet sich eine detaillirte Beschreibung des Kunstwerkes, welches Ghiberti unsterblich
machte. Auch auf seinen Charakter fallt hiebei manch" interessantes, nicht immer gün-
stiges Streitlicht. Daneben hören wir von seinen äußeren Verhältnissen, von seinen
übrigen Unternehmungen und Arbeiten. Der Ausspruch Vasari's: win Florenz wolle Jeder
Alles umfassenii, gilt vornehmlich von unserem Künstler, der sich auch als Archäologe,
als Sammler und Kunstschriftsteller einen guten Namen zu machen verstand. Schließlich
beschäftigt sich Perkins noch mit den Söhnen und Schülern Ghiberti's, auf welche sich
die ihm eigene malerische Behandlung des Reliefs übertrug, ohne jedoch wahrhaft
Schule zu machen; denn bald artete sie in Uebertreibungen {aus und führte zu mannig-
fachen Verirrungen. Der Anhang enthält Auszüge aus Ghiberti's drei iCommentarenc,
welche theils kunstgeschichtlichen Inhaltes sind, theils Mittheilungeri über sein Leben
und eine unvollendete Abhandlung über Architektur enthalten. Von der letzteren han-
delt auch eiue sich anschließende Skizze, welche von Manchen Ghiberti, von Anderen
seinem Sohne zugeschrieben wird.
Es ist wohl nur ein Druckfehler, wenn Perkins auf Seite 98 gegenüber Vasari das
Geburtsjahr Ghiberti's rnit 138i angibt, worin er sich selbst widerspricht (vergl. S. 4).
Die Abhandlung verrath überall einen auch in der einschlägigen deutschen Literatur
tüchtig belesenen Autor. E. L.
Q
Matteo Civitali. Sa vie et son oeuvre. Par Charles Yriart e. Avec 9 Elanches
et ioo illustrations par P. Laurent. Paris, J. Rothschild, 1886. 4 . 14.0 S.
Monographien über Künstler sind jetzt bei den Franzosen tehr beliebt; im Laufe
der allerletzten Jahre haben sie solche geliefert über die Robbifs, Donatello, Giavanni