Trägers, so gilt dies in hohem Grade auch von den Goldgefäßen eines
Schatzes des Wiener kunsthistorischen Museums, der in dem weiteren
Umkreise jener Gebiete, auf dem Boden Ungams, in Nagy-Szent-Miklos
gefunden wurde und unter dem Namen „Schatz des Attila" bekannt ist.
Die bisher rätselhaften Zeichen auf dem Boden dieser Gefäße wurden
neuerdings als alttürkische Schriftzeichen erkannt und mit ihrer Lesung
die Anteilnahme altaiischer Goldarbeiter wahrscheinlich gemacht." In den
Abb. 6. Malereien einer Deckenwölbung (Bäzäklik, Tempel z)
die Krüge zierenden Darstellungen" lassen sich freilich Entlehnungen aus
den verschiedensten Kunstkreisen, persische Tierkampfe und Jagdbilder,
indische Fabelwesen und wohl auch chinesische und hellenistische Ein-
flüsse erkennen, die Art ihrer Behandlung aber zeigt in hohem Maße jenes
die Naturgestalt in abstrakte Bahnen zwingende Streben, das feine Material-
gefühl und den Sinn für omamentale Auswertung, wie sie uns in den
Stücken der türkischen Heimat entgegentraten. Wie in den gestaltlichen
3' Vgl. dagegen neuerdings Zoltän von Takäcs in der „Ostasiatischen Zeitschrift", VII, 1918, Seite x40, der
zum Teil auf Grund der Ausführungen von Thomsen von einer Überschätzung dieses Schatzes in bezug auf die
Anteilnahme der Türkvölker spricht, diese aber - wie Thomsen selbst - nicht ganz auszuschalten scheint.
Wie bei Suzygowski, auf den Takäcs Bezug nimmt, so soll auch hier der Schatz keineswegs als rein türkisches
Erzeugnis angesprochen werden. _ A
"i Vgl. die Abbildungen bei Strzygowslu. "Alm-Iran" und die dort angeführte Literatur.