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weiter bis Boglar. Alles Gewässer dieses Uferlandes strömt in den Plattensee. Um
Badacsony und Szigliget die Bäche Eger, Tapolcza und Lesencze, westlich von
Keßthely der in den kleinen Plattensee fallende Zalafluß und die Bäche Heviz und
Hatarärok, dann östlich von diesen die Gewässer des Nagy-Berek (Große Au), deren
regulirtes Flußbett gleichfalls Hatarärok (Grenzgraben) und Nagyärok (Großer
Graben) genannt wird.
Der Nagy-Berek ist eine Tiefebene von etwa 140 Quadratkilometer im Somogyer
Comitat, zwischen den Gemeinden Balaton-Kereßtur, Balaton-Ujlak, Kethely, Töt-Szent-
Pal, Täska, Buzsäk und Balaton-Csehi. Seine Meereshöhe übersteigt den gegenwärtigen
höchsten Wasserstand des Plattensees kaum um 1 bis 2 Meter. Vor der im Jahre 1863
stattgefundenen Entwässerung war bei hohem Wasserstande oft auch ein großer Theil des
Nagy-Berek überfluthet und die Oberfläche des Sees erschien dann um etwa ein Fünftel
größer als die jetzige.
Zieht man von Badacsony nach Boglar eine gerade Linie, so fällt das nordöstlich
von dieser gelegene Ufergelände in unseren zweiten Abschnitt. Dieser liefert dem Plattensee,
soviel man sehen kann, einen sehr geringen Wasserzuwachs. Allerdings laufen von
Badacsony bis Alsö-Örs etwa 8 bis 10 kleine Bäche von den Uferhöhen nieder. Das
Volk nennt diese Wasseradern S ed. Diese Uferstrecke ist nahe an 50 Kilometer lang. Es
scheint unglaublich, daß die hinter dieser Linie liegenden bewaldeten Höhenzüge mit ihren
gestimmten atmosphärischen Niederschlägen nur das Wasser für diese 8 bis 10 kleinen
Quellbäche liefern sollten. VonAlsö-Qrs aber nach Nordost bis Füzsö und von da südlich
bis Akarattya und schließlich von hier südwestlich bis Szöllös-Györök führt, mit Ausnahme
der unbedeutenden Wasserlänfe von Lölle und Ößöd, kein einziger Bach dem Seebeckcn
Wasser zu. Diese Uferlinie ist 70 Kilometer lang und das hinter ihr liegende Ufergelände
besteht aus Bodenschichten von stark wasseraufsaugender Natur. Wohin geräth also das
aus den atmosphärischen Niederschlägen dieser Gegend angesammelte Wasser?
Auf diese Frage ist wohl keine andere Antwort möglich, als daß die Niederschlags
wässer der hinter dieser 70, beziehentlich 120 Kilometer langen Strandlinie sich hin
ziehenden hügeligen, bergigen, waldigen Ufergegend wenigstens zum Theile durch natürliche
unterirdische Kanäle dem Becken des Plattensees zufließen. Wenn einmal die gestammten
geologischen und physikalischen Eigenschaften des Plattensees sorgfältig durchstndirt sind,
werden auch für diese Thatsache unwiderlegliche wissenschaftliche Beweise erlangt sein.
Als ganz sicher erscheint es zum Beispiel, daß die Annahme, als ob einerseits die jährliche
Verdunstung der Seeoberfläche, andererseits das Einströmen der atmosphärischen Nieder
schläge und der Quellgewässer die einzigen Factoren des nach Jahreszeiten wechselnden
Steigens und Sinkens des Wasserstandes wären, keine Berechtigung hat. Wäre der