nedig, und so Vieles mehr. Für die Unterschriften, die kurz den Namen des Malers,
die Locationsnummer und den Aufbewahrungsort geben, waren die Herausgeber, insoa
ferne es die erste Kategorie betrifft, nicht immer gut berathen. Es sei mir erlaubt, einige
besonders hervorstechende Verwechslungen aufzuführen: 1767 Gruppe junger Krieger,
nicht Ercole Grandi, sondern ein umbrischer Nachfolger des Pinturicchio, 1806 männliches
Porträt, nicht A. Pollajuolo, sondern Pietro Perugino, 1864 Damenporträt, nicht Lionardo,
sondern Bronzino, t8to nicht Raifael, sondern französischer Falscher. Ueberhaupt ist
in Bezug auf die drei großen Meister Lionardo, Raffael und Michel Angeln am meisten
gesündigt, besonders letzterem, von dem sich fast nichts Echtes in den Uftizien befindet,
eine Reihe zugeschrieben, welche der Vervielfältigung gar nicht werth war. Jedoch muss
hervorgehoben werden, dass zum ersten Male die herrliche Studie RaiTaeVs für den Adam
der Disputa gut reproducirt erscheint.
Die Aufnahmen sind so gut, wie sie nach dem gewöhnlichen Verfahren sein können.
Wir hoffen, dass nicht nur der Forscher und Künstler, welchen sie unentbehrlich sind,
sondern auch der Kunstfreund an diesen treuen Zeugnissen alten Fleißes seine Freude
haben wird. F. W.
at-
Cavallucci, B. J. Vita ed Opere del Donatello. Trenta tavole in pla-
tinotipia dei fratelli Alinari di Firenze e il ritratto del Donatello
eseguito all' aquaforte dal dipinto di Paolo Uccello nel Louvre. Milano,
Ulrico Hoepli, t886. Fol. Text 39 S. nebst Beschreibung der Tafeln.
Eine würdige Festgabe zur fünfhundertjahrigcn Feier der Geburt des großen
Meisters. Die wichtigsten seiner Werke in guten Aufnahmen, mehrere davon zum ersten
Male auf mechanischem Wege reproducirt, so die Figuren des Thurmes, der Giovannino
in ganzer Figur und die Büste der Casa Martelli, auch das köstliche Wappen daselbst.
Umso mehr ist zu bedauern, dass auch hier wieder eine Abbildung des David dieser
unschätzbaren Sammlung fehlt, wohl der lieblichsten Figur, wenn auch nicht der größten,
die Dnnatello geschaffen. Der Text unterrichtend, voll feiner Bemerkungen im Einzelnen.
Nur darin wollen wir dem kenntnissreichen Verfasser nicht zustimmen, dass von den
Figuren der Domfacade jene, die bisher als Nanni di Banco galt, der Giovanni des Dona-
tello sein soll. Eine Vergleichung der Kopftypen jener Figur mit den vier Gekrünten
an Orsanmichele, besonders aber mit dem Christus über der Nische des heiligen Eligius,
beweist schlagend die Richtigkeit der alten Zuschreibung, so dass die beigebrachten
literarischen Nachweise, welche ohnehin nicht schwer wiegen, dagegen zurücktreten müssen.
F. W.
a
Glass by Alex. Nesbitt. (South Kensington-Museum Art Handbooks.)
London, Chaprnan 8c Hall. 8". Vlll, 143 S.
Wie alle vom South Kensington-Museum herausgegebenen Art Handbooks nimmt
auch dieses vorzugsweise auf die Sammlungen jenes Museums Rücksicht und hieven
wird die Vollstandigkeit der Darstellung einigermaßen beeinflusst. So hätte der Abschnitt
über deutsches Glas bei Ausnützung der einschlagigen deutschen Literatur und der
anderen Kunstsammlungen um Vieles bereichert werden können, wahrem] diejenigen
über Spanien und China wieder mehr enthalten, als die meisten alteren Werke. Da das
englische Glas erst in neuester Zeit größere Bedeutung gewonnen hat, nimmt das betref-
fendelCapitel nur einen bescheidenen Raum ein. Der Stoß" ist folgendermaßen gegliedert:
l. Glasbereitung, ll. Aegypten, Phönizien, Griechenland, lll. römisches Reich, lV. Byzanz
und der Osten, V. ltalien, Vl. Frankreich und Spanien, Vll. Niederlande und Deutsch-
land, VlIl. britische lnseln, lX. China. 31 meistens gute Abbildungen und ein Index
erhöhen die praktische Brauchbarkeit des Buches. B.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
(Vom 15. October bis 15. Navember 1886.)
I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. Fol- ä 4 wl- 4 P- Pßfis- Aboßn- anmlßli
- - r. rgo.
Kunstgewerbhcher Unternchtz Barberet, J. Le Travail en France: Mono-
Art, L', cbrätien, journnl du clergä, arti- graphiesprofessionnellcs. T. 2 (Bronziers,
stique, limäraire, commercial et politique, Cäramistes). 8'. 472 p. Paris, Bergey-
pnraissant tous les mois. xrß annße, Nr. x. Levraulr 6: Cie. fr. 7'512.