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Inhaltsverzeichnis: Chemische Industrie, Wiener Weltausstellung Heft 20

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Gruppe III. Chemische Industrie. 
seine epochemachenden Arbeiten in Gemeinschaft mit Marschall und 
Felz festgestellt hatte 1 ), dass es hauptsächlich nur die selbst nicht 
krystallisirenden organischen und kohlensauren Verbindungen der 
Alkalien sowie die Aetzalkalien sind, welche die Krystallisation des 
Zuckers verhindern und dadurch zu Melassebildnern werden, während 
die selbst leicht krystallisirenden Alkalisalze, namentlich Chloride und 
Sulfate, nicht nur keine Melassebildner sind, sondern sogar theilweise 
als Verhinderer der Melassebildung wirken, hat man der Neutralisation 
der Alkalien volle Aufmerksamkeit gewidmet und neben der directen 
Verwendung von Säuren — Phosphorsäure, Schwefelsäure, schwefliger 
Säure etc. — namentlich solche Salze herangezogen, welche, sich mit 
den schädlichen alkalischen Salzen leicht umsetzend, diese neutrali- 
siren. Von Morgenstern wurde hierzu das Magnesiumsulfat vor 
geschlagen, da aber ein nicht immer zu vermeidender Ueberschuss der 
selben zur Bildung des in, den Zuckersäften sehr störenden Gypses 
Anlass giebt, so sah man von diesem Präparat bald wieder ab und be 
nutzte nach Wandels und des Verfassers Vorschlag eine Lösung von 
Chlormagnesium gewissermaassen als neutrale Säure, da ein Ueber 
schuss davon nichts schaden konnte, während die bei der Zerlegung 
des Chlormagnesiums durch die Aetzalkalien sich abscheidende Magnesia 
zugleich als Klärmittel diente und grosse Mengen organischer Verun 
reinigungen des Saftes, ähnlich wie dies schon bei der sogenannten 
Saturation geschieht, mit niederreisst. Nach Scheibler’s neuesten 
noch nicht abgeschlossenen Arbeiten scheint es als ob die Anwendung 
der Magnesia selbst neben den freien Säuren belangreiche Vortheile böte. 
Darstellung von Chlorbarium. Bei der Darstellung von 
Chlorbarium ist das Chlormagnesium mit Erfolg an Stelle von Chlor 
calcium oder Chlormangan verwendet, indem man die Beschickung 
aus einem Gemisch von Schwerspath, Kalk, Chlormagnesium und Kohle 
zusammensetzte und damit ein für viele Zwecke namentlich für das 
de Haen’sche Kesselspeisewasserreinigungsverfahren,sehr brauchbares 
Chlorbarium erhielt, welches nach entsprechender Reinigung auch für 
Herstellung von Blanc fixe (mittelst schwefelsaurem Magnesium) brauch 
bar sein dürfte. (Vergl. auch weiter unten den Aufsatz über Barium.) 
Salzsäuredarstellung. Die schon von Balard vorgeschlagene 
Benutzung der leichten Zersetzbarkeit des Chlormagnesium beim Er 
hitzen zur Gewinnung von Salzsäure hat sich bisher in der Praxis 
noch keinen Platz erobert, da die hierbei resultirende Salzsäure sehr 
dünn, die vollständige Zersetzung schwierig und langsam, der Process 
daher, Angesichts des billigen Preises der Salzsäure aus anderen Quellen, 
1 ) Zeitschrift des Vereins für Rübenzuckerindustrie in Deutschland: 
Marschall 1870, 339 und 619; derselbe 1871, 97; Pelz 1870, 357.
	        
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