berg als seinen Herrn über sein Leben, sein Hab 'und Gut anerkenne,
antwortete auch er, er wisse von keinem Herrn als allein von Gott. Auf
das hin wurden alle drei gottlosen Maler aus Nürnberg verwiesen und
in der Urtheilsbegründung kommt der Passus vor: nman kenne sy; sein
auch für prächtig, trutzig und von lnen hochhaltend für andere berümbtu,
d. h. als von sich selbst eingenommen, vor Anderen berüchtigt.
Wohin sich die Ausgewiesenen wandten, ist nicht ganz bestimmt;
von Pencz wissen wir, dass er schon im nächsten Jahre die Erlaubniss
erhielt, sich in dem benachbarten Windsheim aufzuhalten. Ja, er scheint
sich bald vollständig der phantastischen Pläne seiner Jugend ent-
schlagen zu haben, denn im Jahre 1532 wurde er sogar zum Nürnberger
Rathsmaler ernannt, kam jedoch zeitlebens auf keinen grünen Zweig und
starb in Dürftigkeit im Jahre 1550. Dass er aber, etwa in den Dreißiger
Jahren, eine Reise nach Italien unternahm, ist nach dem starken Zuge
italienischer Formengebung in seinen Gemälden und Stichen unzweifelhaft
und sein größter Kupferstich vom Jahre 1539, die Eroberung Karthago's,
ist geradezu nach einer Zeichnung von Giulio Romano gemacht.
Den Barthel Beham treffen wir 1527 als Hofmaler des streng-
katholischen Herzogs Wilhelm IV. in München und hier eröEnete sich
ihm ein neuer, in den engbürgerlichen Kreisen Nürnbergs unbekannter
Wirkungskreis. Er lieferte ganze Serien von Porträten der bayerischen
Fürsten, und wenn deren 13, welche sich in der Ahnengalerie zu Schleiß-
heim befinden, als commandirte Arbeit und Bilder zum Theile längst
verstorbener Persönlichkeiten freudlos, ledern und unsympathisch hin-
gemalt sind , so dürfen wir dagegen um so größere Anerkennung
jenem in Augsburg befindlichen Porträte des Pfalzgrafen Otto Heinrich
zollen, abgesehen von der Sympathie für den Dargestellten, den Erbauer
unserer deutschen Alhambra, des Schlosses in Heidelberg. Barthel bekam
in München, mitten im Hofleben stehend, Gelegenheit, Karl V. auf der
Rückreise von der Kaiserkrönung zu Bologna und auch dessen Bruder
König Ferdinand zu conterfeien. Die Originalgemälde sind verschollen,
aber seine herrlichen Stiche nach denselben vom Jahre 1531 erregten
ihrerzeit gerechte Bewunderung und wurden selbst von italienischen
Stechern mehrfach copirt. Barthel Beham machte auf Kosten seines
kunstsinnigen Herzogs eine Reise nach Italien, vielleicht sogar zweimal,
und starb 1540 angeblich in Venedig. Aus allen diesen Factoren zusammen-
genommen ist der große Zug, die Klarheit und überraschende Formen-
schünheit in Barthel's Schöpfungen zu erklären.
Auch der ältere Bruder, Hans Sebald Beham, scheint vom Nürn-
berger Stadtrathe bald wieder zu Gnaden aufgenommen worden zu sein.
Schon 1526 erschien bei Wandereysen von ihm: "Das Bapsttum mit
seinen Gliedern abgemalt und beschrieben-x (das sind die Costüme der
Geistlichkeit) und 1528 sein Büchlein über nmass und proportion der
Ross, nutzlich jungen Gesellen, malern und Goldschmiden, getruckt zu
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