ministeriums; Herstellung von transparenten Glasemoilen für die Firma Bakalowitsch in
Wien; Ermittlung von Oienglasurfarben für die Thonwaarenfabriken von F. Ginzelmayer
und E. Fessler in Wien, S. Sommerhuber in Steyr; Ermittlung und Herstellung von
Metall-Patinirpräparntett für die Firmen J. Weidmann, F. Bergmann und F. Lux in Wien;
Versuche in gleicher Richtung für Dziedzinsky und Hanusch in Wien; ferner die Her-
stellung von speciellen Emailen für A. Samassa in Laibach; von Fnrbemailen auf Eisen
(letztere Arbeit noch unvollendet); weiters eine Reihe von Gutachten und technischen
Unterweisungen über mündliche und schriftliche Anfragen.
Ueber den Monat Juli war Fachlehrer Renner! der k. k. Fachschule in Gablonz
am Laboratorium thetig und wurden die im Vorjahre begonnenen Studien über Metall-
färbungen und Decoration fortgesetzt.
lm Monate August war die Anstalt geschlossen.
Im October erfolgte die Einfügung des Laboratoriums in die Kunstgewerbeschule
und begannen sofort die Vorträge über gewerbliche Chemie vor einem Auditorium von
55 Zoglingen der Kunstgewerbeschule.
Literatur - Bericht.
Das culturhistorische Museum in Eisenerz. Von Joh. Krainz. Eisenerz,
Selbstverlag des Museums, 1888. 8". 72 S.
Wir verfolgen die blühende Entwickelung des localen Musealwesens in Oesterreich
mit freudiger Aufmerksamkeit. Sie ist ein gutes Symptom, umsomehr, als fast alle die
neu entstehenden Sammlungen dieser Art ernste Anordnung, wissenschaftliche Orga-
nisation anstreben. Nicht das größte, aber eines der besteingerichteten Museen dieser
Art ist das in Eisenerz in Steiermark, dessen Katalog vorliegt. Die interessante Col-
lection ist ganz die Schöpfung des verdienstvollen Ortslehrers und Correspondenten
der k. k. Centralcommission, des Verfassers dieses Heißig gearbeiteten Büchleins. Wir
entnehmen aus demselben kurz Folgendes über den Inhalt des Museums, welches,
in einem Gebäude bei der schönen gothischen Oswaldkirche untergebracht, von der
Gemeinde verwaltet wird. Die Sammlungen sind in t; Sectionen getheilt. Wir finden
da Waffen, Jagdgerathe, interessante alte Scheiben, Zunftscltilde, Innungsfahnen, Stral-
werkzeuge, Musikinstrumente, der Industrie des Ortes und seiner uralten Geschichte
entsprechend besonders reich vertreten Gegenstände, welche sich auf den Bergbau und
die Gewinnung des Eisens beziehen; daran schließen sich aus letzterem Material gear-
beitete Obiecte, Schlusser- und Schmiedewerke. Von Werth ist die Gruppe der Ur-
kunden, Volksschauspiele, Münzen. Medaillen, Siegel und Stempel, dann folgen Trachten
der einheimischen Bevölkerung. Metallgefaße, Holzarbeiten, Poterien, Glas, Bilder und
Pläne, kleine Plastik. - Die Anstalt gibt ein vortretfliches Bild von dem Culturzustande
und der Gewerbsthatigkeit der Gegend in den letzten Jahrhunderten und ist und bleibt
eine natzlicheSammelstatte für alle dort noch vorkommenden Alterthümer, wie wir
solche Asyle für die Reste der Vergangenheit nicht genug im Lande wünschen können.
llg.
a-
Die Wiener Brunnenreliefsaus Palazzo Grimani. Eine Studie über das
hellenistische Reliefbild mit Untersuchungen über die bildende Kunst
in rAlexandrien von Theodor Schreiber. Mit 3 Heliogravuren und
äo Abbild. im Text. Leipzig, E. A. Seemann, 1888. 4". VIII, 102 S.
M. xz.
Dieses vornehm ausgestattete Werk bedeutet einen wichtigen Beitrag zur Geschichte
der decorativen Künste im Alterthum. Zum Ausgangspunkte nimmt es die zwei bekannten
aus dem Palazzo Grimani stammenden Marmorreliefs, die gegenwärtig eine Zierde des
Wiener Antikencabinettes bilden. Wie der Verfasser im I. Abschnitte ausführt, gehören
dieselben zu der zahlreichen Classe der nReliefbilderl, die in der hellenistischen Zeit als
Ersatz für das gemalte Wandbild eintraten, ein Wechsel, der durch ein neues System
der Wanddecoration, die Incrustatinn, bedingt wurde. Die rasch aufeinander folgenden
Stadtegründungen, die großartigen Bauten und die PrachtliebeAlexander des Großen stellten
an die Architekten Aufgaben, denen sie mit der bisherigen Technik, dem Qunderhau,
nicht nachkommen konnten. Da griKen sie zu einem Verfahren, das sie im Oriente
kennen gelernt hatten: für Gebäude jeder Art verwendeten sie einfach Luftziegel oder