Section I. Gold- und Silberarbeit, Juwelierarbeit. 269
Die Anstalt befasst sich auch mit den massiv galvanoplastischen Er
zeugnissen in Kupfer und versilbert und ist unter diesen ihren Aus
stellungsgegenständen besonders der bekannte Miltonschild hervor
zuheben, der etwa 75 cm hoch und 60 cm breit zu 12 Guineen
abgegeben wird. Ausserdem pflegt die Anstalt noch ein besonderes
Genre, eine Verbindung von Eisen und Silber in getriebener Arbeit,
grosse Aufsätze mit figuralen Compositionen, wovon verschiedene treff
liche Ausführungen sich vorfanden. Von englischen Ausstellern gal
vanisch versilberter'Bestecke haben wir noch Hancocks & Co. in
London zu nennen, deren Schüsseln und Platten die Eigenthümhchkeit
zeigten, dass sie nicht spiegelglänzend polirt waren, sondern halbmatt
gelassen wurden.
Oesterreichische Aussteller von versilberten Neusilberwaaren
waren eine grössere Zahl erschienen, wir nennen die Firmen : Conraetz
& Reuter, J. L. Hermann, R. E. Lackner, G. Simon, alle in
Wien; dieselben hatten ihre Fabrikate in der Rotunde in hervorragen
der Weise in besonderen geschlossenen Glasschränken zur Ausstellung
gebracht. Ferner Berndorfer, Schöller & Co. in Berndorf,
J. Nowotny in Wien und W. Bachmann & Co. in Wien; letztere
hatten auch verzinnte Löffel und Gabeln in Bessemerstahl von einer
trefflichen Ausführung, dass sie sich von den daneben befindlichen
versilberten Waaren kaum unterschieden.
Auch Deutschland hatte eine grosse Zahl von Ausstellern dieser
Brauche gesendet: H. A. Fürst & Co., Henniger & Co., L. Bruck,
alle in Berlin, fertigen und verkaufen zugleich Neusilberwaaren ohne
Versilberung und hatten solche auch ausgestellt; desgleichen A. Ritter
& Co. in Esslingen. Versilberte Neusilberwaaren hatten noch G. A.
Münchmeyer & Co. in Braunschweig gebracht. Es fiel uns auf, dass
sich unter den Artikeln der genannten deutschen Aussteller keine
Bestecke befanden, welche doch jedenfalls einen Hauptfabrikations
gegenstand bilden dürften, wie bei den ausländischen Fabriken, die
diese allerdings einfachen Stücke reichlich vorgeführt hatten. Ess
bestecke in Neusilber und versilbert erinnern wir uns bloss von Clar-
feld & Springmeyer in Aachen vorgefunden zu haben.
In beschränktererWeise wird die Versilberung auch auf Bntannia-
masse vorgenommen; da die Masse jedoch weit weniger fest un
dauerhaft ist, wie Messing und Neusilber, so werden keine Bes ecke,
sondern vorzugsweise Kannen und Platten versilbert. ei aup P a z
für Britanniawaaren in Deutschland: Lüdenscheid, hatte zwei us-
steller in diesem Artikel sowie in der versilberten Waare gebracht: Ger-
hardi & Co. und Basse & Fischer. Bei der Leichtigkeit, mit welcher
die Britannia-Composition (eine Legirung von Zinn, Antimon und